In der Zeit der Schwangerschaft ändert sich der Körper einer Frau rapide. Unter anderem haben viele werdende Mamas mit trockener und schuppiger Haut, starkem Juckreiz, Ausschlag oder Spannungsgefühl zu kämpfen. Vor allem im Gesicht oder anderen Stellen, wie den Ellbogen, Händen oder Füßen. Doch woher kommt eigentlich diese trockene Haut? Was macht man, wenn bloßes Eincremen nicht mehr funktioniert und wie können die Symptome gelindert werden?
Ursachen für trockene Haut während der Schwangerschaft
Während einer Schwangerschaft ändert sich der Hormonspiegel und die Hormone spielen verrückt. Ähnlich wie bei Teenagern kann sich auch hier stark das Hautbild verändern. Die Haut ist durch die Umstellung meist empfindlicher und reagiert anders auf sonst gewohnte Reize. Das Waschmittel, Duschgel oder Deospray, welches jahrelang keine Probleme verursacht hat, löst auf einmal Juckreiz, trockene Haut oder andere Symptome aus. Zudem lagert der menschliche Körper während der Schwangerschaft Wasser ein. Das bedeutet für den Körper, dass die Flüssigkeit meist nicht mehr für die oberen Hautschichten ausreicht. Die Folgen sind Juckreiz und trockene Haut. Überwiegend der Bauch ist davon betroffen.
Wichtig zu wissen: Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, können in der Zeit der Schwangerschaft verstärkt auftreten. Hierbei sollte immer ein Haut- oder Frauenarzt zurate gezogen werden.
Cremen, Cremen und nochmal Cremen!
Viel hilft viel lautet hier die Devise. Vor allem an trockenen Stellen sollte die Pflege
sehr reichhaltig ausfallen. Am besten mehrmals täglich eine fettende Creme oder Lotion einmassieren. Regelmäßigkeit ist hier das A und O. Cremes, die auf einer Wasser-in-Öl-Emulsion basieren, bewähren sich in den meisten Fällen hervorragend. Wenn die reichhaltigen Cremes nicht ausreichen, kann die Haut auch mit Öl eingerieben werden. Vor allem Körperöl eignet sich gut. Tipp: Durch die ausgiebige Pflege mit Creme oder Öl am Bauch lassen sich auch Dehnungsstreifen optimal verhindern und vorbeugen.
Duschen und Baden
Nicht zu oft und nicht zu heiß. Das Wasser sollte eine Temperatur zwischen 32 und 38 Grad haben, um die Haut nicht zu sehr auszutrocknen. Auch zu lange sollte man nicht in der Badewanne oder Dusche verbringen. Da aber auch werdende Mütter mal duschen oder Baden müssen, kann ein Öl- oder Cremebad verwendet werden. Denn gegen ein kurzes Entspannungsbad mit ein paar Tropfen Bade- oder Mandelöl spricht nichts. Jedoch sollte ein aggressives Schaumbad vermieden werden.
Innere Pflege bei trockener Haut während der Schwangerschaft
Das gesunde Haut nicht nur von außen kommt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Das gilt auch bei Schwangeren. Um eine gesunde Haut vorzuweisen, sollten min. 1,5 Liter Wasser am Tag getrunken werden. Empfehlenswert ist es aber ca. 2-2,5 Liter Flüssigkeit täglich aufzunehmen. Der tägliche Flüssigkeitsbedarf ist allerdings individuell abhängig und man sollte auf sein eigenes Körpergefühl hören, wenn man Durst verspürt. Zudem ist die Essenz für gesunde Haut in der Schwangerschaft eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Die Haut kann so mit den richtigen Vitaminen und Nährstoffen versorgt werden und strahlen. Viel Obst und Gemüse sind für eine ausgewogene Ernährung essenziell. Nicht nur für die Haut ist eine gesunde Ernährung gut, sondern auch für die Gesundheit des Babys.
Lockere und angenehme Kleidung tragen
Die Umstandsmode sollte idealerweise nicht zu eng am Körper anliegen und möglichst aus Naturprodukten hergestellt werden, wie reiner Baumwolle oder Leinen. Wichtig ist, dass die Kleidung nicht scheuert und komfortabel auf der Haut liegt.
Reinigung der Haut in der Schwangerschaft
Vor allem im Gesichtsbereich reinigen viele Frauen mit zu aggressiven Mitteln ihr Gesicht, um ein reines Hautbild zu erzielen. Bei trockener Haut in der Schwangerschaft sollte zu milden Reinigungsmittel gegriffen werden, damit die Haut nicht noch mehr an Feuchtigkeit einbüßen muss. Eine milde Lotion oder Gesichtsmilch und ein sanfter Make-Up Entferner sind ideal. Peelings sollten bei trockener Haut nicht zu häufig angewendet werden, jedoch ist ein feines Ölpeeling alle paar Wochen hilfreich, um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen. Einige Frauen bemerken in der Schwangerschaft, dass sie allergisch auf verschiedene Duschmittel reagieren. Obwohl sie diese vorher ohne Probleme vertragen haben. Unter diesen Umständen, ist ein sanftes Duschbad ohne Zusatzstoffe zu empfehlen.
Welche Produkte sollte man nutzen?
Es ist entscheidend bei der richtigen Hautpflege in der Schwangerschaft auf hochwertige Produkte zu setzen. Bei werdenden Müttern mit sensibler Haut ist es ratsam auf Produkte mit Alkohol und Farb- und Duftstoffen zu verzichten. Pflanzliche Produkte mit Avocado- und Jojobaöl oder Ringelblumenextrakt helfen hier meist Wunder.
Der richtige Sonnenschutz
Während der Schwangerschaft ist die Haut nicht nur trocken und gereizt, sondern auch sehr lichtempfindlich. Die Melaninproduktion des Körpers ist erhöht und bei Sonneneinstrahlung kann es so zu einer vermehrter Bildung von Pigmentflecken kommen. Um dies zu verhindern, sollte ein passend hoher Sonnenschutz mit min. Lichtschutzfaktor 50 aufgetragen werden.
Muss man auf Make-Up verzichten bei trockener Haut in der Schwangerschaft?
Ganz auf Make-Up muss nicht verzichtet werden, jedoch sollte man einiges beachten. Vor dem Auftragen sollte die Haut mit reichhaltiger Pflege eingecremt werden. Nach dem gründlichen Einziehen der Pflege kann eine feuchtigkeitsspendende und/oder fetthaltige Foundation aufgetragen und eingearbeitet werden. Tipp: Auf Puder lieber verzichten, da sich die Puderpartikel gerne an den trockenen Stellen der Haut absetzen und unschön aussehen!
Ab wann muss ich zum Arzt?
Wenn die trockene Haut in der Schwangerschaft mehrmals täglich eingecremt wird und auch die anderen Faktoren beachtet werden, jedoch das Hautbild immer schlimmer wird, sollte ärztliche Hilfe zurate gezogen werden. Auch bei sehr intensiven Juckreiz oder Ausschlag ist es besser, mit einem Hautarzt zu sprechen. Denn hinter diesen Symptomen können auch andere Hauterkrankungen, die während der Schwangerschaft auftreten, stecken. Bei Unsicherheiten, langanhaltenden Symptomen oder Fragen vorsichtshalber immer den behandelnden Arzt, Gynäkologen oder Hautarzt konsultieren.