Der klassische Tortenboden wird ist ein lockerer Biskuitboden. Der fluffige Teig wird aus Eiern, Zucker und Mehl aufgeschlagen und bietet die Basis für leckere Torten. Belegt mit Obst oder Beeren und gefüllt mit sahnigen Schichten ergeben sich süße Leckereien. Ein wunderbarer Genuss, der leider ein Zuviel an Fett, Kohlenhydrate und Zucker in den Ernährungsplan bringt. Es gibt jedoch Alternativen zur klassischen Torte, die die Gaumenfreude ein wenig gesünder macht.
Tortenboden ohne Mehl: Warum verzichten viele Menschen auf Mehl?
Moderne Ernährungsformen schränken den Verzehr von Kohlenhydraten ein. Zum einen geht ein Verzicht häufig mit einem körperlichen Wohlfühlgewicht einher, zum anderen wünschen sich sportlich aktive Menschen einen höheren Proteingehalt in ihrem Speisen. Beidem kommt der Verzicht von weißem Mehl entgegen. Besonders das weiße Standardmehl hat einen schlechten Ruf, da es quasi frei von Ballaststoffen ist und die einfachen Kohlenhydrate sich ungünstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Glutenunverträglichkeiten können aus medizinischer Sicht auf den Verzicht von Weizenmehl sprechen. Viele Gründe, um einen Tortenboden einmal ohne Mehl zu versuchen.
Warum backen wir mit Mehl?
Das Mehl ist für die Konsistenz des Kuchenteiges verantwortlich. Genau genommen ist es das Gluten im Mehl. Gluten ist unter dem Namen Klebereiweiß bekannt und sorgt dafür, dass aus den Zutaten eine einheitliche und elastische Masse wird. Das Gluten ist zusätzlich dafür verantwortlich, dass der Teig gut aufgeht und das Ergebnis ein luftiger und lockerer Tortenboden ist. Besonders für Feingebäck wie einen Tortenboden ist ein feines und staubiges Mehl aus Weizen geeignet. Das haushaltsübliche Mehl hat die Typenbezeichnung 405. Ein Mehl, bei dem die Randschichten des Korn vor dem Mahlen entfernt.
Das helle Weizenmehl hat besonders gute Klebeeigenschaften und ist daher die erste Wahl beim Backen von Feingebäck. Die Klebeigenschaften der unterschiedlichen Mehlsorten weichen voneinander ab. Es ist daher nicht selbstverständlich, das Mehl 405 durch eine entsprechende Menge eines anderen Mehls zu ersetzen. Es gibt jedoch gute Alternativen, die geschmackliche Vorteile haben und ein gesundheitliches Plus in die Torte bringen.
Nüsse und Mandeln als Alternative
Die Ansprüche an einen Tortenboden sind hoch. Er ist die Basis des leckeren Gebäcks und der Träger der Füllung. Ohne leckeren Boden ist die ganze Torte kein Genuss. Das Mehl im Tortenboden kann durch gemahlene Haselnüsse oder Mandeln ausgetauscht werden. Dazu werden wie für einen klassischen Biskuit die Eier mit dem Zucker schaumig geschlagen und die gemahlenen Kerne untergehoben. Der Teig kann wie gewohnt gebacken werde. Das Ergebnis ist ein Tortenboden, der etwas empfindlicher und nicht so locker ist wie ein herkömmlicher Biskuit. Die Inhaltsstoffe sprechen hingegen für sich. Die Nüsse liefern viel gutes Eiweiß und wertvolle Ballaststoffe. Ein weiterer Vorteil der Nüsse ist, dass die angegeben Mehlmenge im Rezept vollständig durch die Nüsse ersetzt werden kann.
In gut sortierten Supermärkten finden sich neben dem haushaltsüblichen Mehl verstärkt Mehlsorten aus verschiedenen Getreide- und Nusssorten. Mandel- und Kokosmehl sind zum Backen von Tortenböden gut geeignet. Die in den Nüssen enthaltenen Fette gehören in die Kategorie der guten Fette und sind in einer bewussten Ernährung in Maßen erlaubt. Getreidemehle auf Kichererbsen oder Leinsamenbasis haben oft einen starken Eigengeschmack und sind für feine Tortenböden als reines Mehl ungeeignet. Diese Mehle verfügen zusätzlich über wenig Gluten und sind für einen Tortenboden, der eine gewisse Festigkeit aufweisen muss, nicht zu empfehlen.
Tortenboden mit Puddingpulver
In dieser Variante des Tortenbodens wird das Mehl durch Puddingpulver ersetzt. Puddingpulver basiert auf Speisestärke. Speisestärke wird aus Mais gewonnen und ist im Handel als staubfeines Pulver erhältlich. Der Austausch von Mehl durch Stärke hat ernährungsphysiologisch keinen großen Vorteil. Speisestärke kann Flüssigkeiten noch besser Wasser aufnehmen als Weizenmehl. Die Klebeigenschaften sind höher und der Tortenboden wird noch feiner und fluffiger. In vielen Rezepten wird ein Teil des Mehls durch Speisestärke ersetzt, um ein besseres Backergebnis zu erzielen.
Ein Vorteil des Puddingpulvers ist das zusätzliche Aroma, das der Tortenboden bekommt. Die Teigbasis besteht aus Eiern, Zucker, Öl und Puddingpulver. Das Ergebnis ist ein feinporiger und saftiger Boden. Reine Maisstärke ist für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit eine gute Alternative.
Tortenboden ohne Mehl und ohne Backen
Eine Alternative zum lockeren Teigboden dieses Variante. Der Boden ist schnell zubereitet und überzeugt durch seinen fruchtigen Geschmack. Für eine Springform werden 80 g Nüsse nach Wahl, 80 g Haferflocken, 160 g Datteln, 1 Esslöffel Pflanzenöl und etwas Vanilleextrakt im Mixer zu einer einheitlichen Masse püriert. Den Teig in eine gefettete Springform geben, gleichmäßig verteilen und gut andrücken. Der Boden sollte vor dem Belegen kühl stehen. Am besten am Vortag zubereiten und über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Der Boden ist dünn und weich, kann aber durch wertvolle Inhaltsstoffe viel Eiweiß und Ballaststoffe überzeugen. Ganz nach Geschmack kann das Öl durch Kokosöl ersetzt werden und ein Teelöffel Kakao hinzugefügt werden. Als Belag eignen sich frische Früchte oder Beeren und leichte Cremes.