Das Leiden kennt so gut wie jeder. Völlig unvermittelt treten auf einmal rote Punkte auf der Haut auf. Sie bemerken Sie beim Duschen oder während Sie sich abends fertig für die Nachtruhe machen. Dabei sind diese Punkte und Flecken ganz unterschiedliche ausgeprägt. Sie können klein und kaum zu erkennen sein, andererseits aber auch großflächig und auffällig. Zunächst einmal ist bei vielen Menschen dann die Angst groß. Man fragt sich, was es mit diesen roten Punkten auf sich hat.
Wodurch wurden sie hervorgerufen? Und vor allem: Was kann ich tun, damit diese Flecken wieder von der Haut verschwinden? Besonders besorgt sind viele Menschen, wenn von den roten Punkten zusätzlich noch ein Juckreiz oder ein Brennen ausgeht. Doch keine Sorge, nicht jeder, der rote Punkte auf seiner Haut bemerkt, muss deswegen gleich in Panik ausbrechen. Mitunter gibt es für das Auftreten dieser Flecken eine ganz einfache Erklärung. In manchen Fällen ist es aber durchaus ratsam einen Arzt aufzusuchen. Doch woran erkennt man harmlose Punkte und die Verfärbungen mit einem ernsteren Hintergrund? Diese und weitere Fragen werden auf dieser Seite genauer erläutert.
Rote Punkte auf der Haut: Grundlegendes
Die Haut bildet das größte Organ des menschlichen Körpers. Sie denkt nicht nur seine komplette Oberfläche ab, sie stellt auch einen guten Schutz für die Organe dar. Doch auch die Haut kann krank werden. Und die damit verbundenen Beschwerden sollten nicht unterschätzt werden. Derartige Erkrankungen der Haut zeigen sich in vielen Fällen in Form eines Ausschlags. Während manche Punkte einfach nur harmlose Reaktionen sind, stellen andere chronische Formen da, die therapiert werden müssen. Im schlimmsten Fall weisen die roten Punkte auf der Haut auf eine schwerwiegende Erkrankung hin. Diese betrifft nicht unbedingt nur die Haut, sondern eventuell den gesamten Körper.
Bei solchen Erkrankungen ist umgehend ein Arzt hinzuzuziehen. Hautauschläge in unterschiedlicher Ausprägung zählen hierzulande übrigens zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen. Etwa jeder Dritte leidet an einem Hautproblem. Das Risiko für einen solchen Ausschlag nimmt mit dem Alter zu. Ab einem Alter von etwa 60 Jahren ist so gut wie jeder zweite betroffen. Daher ist es wichtig, bei derartigen Problemen frühzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen. Behalten Sie die roten Punkte auf Ihrer Haut genau im Auge. Gegebenenfalls sollten Sie schon bald einen Facharzt aufsuchen, einen Dermatologen.
Verschiedene Formen roter Punkte auf der Haut
Die roten Pünktchen weisen verschiedene Ausprägungen auf. Entscheidendes Kriterium ist die Größe der Punkte – sind es kleine oder große Flecken? Ebenso ist interessant, ob es sich um einfache Verfärbungen handelt oder Beulen auf der Haut entstehen. Schon mit einem Blick lässt sich erkennen, ob Sie trockene Punkte auf der Haut haben oder ob die betroffenen Bereiche des Körpers anfangen zu nässen. Die Ausbreitung und Position der roten Punkte kann ebenfalls Auskunft geben über das Krankheitsbild: Betrifft der Ausschlag nur einen bestimmten Bereich des Körpers und lässt er sich leicht eingrenzen, dann deutet dies auf eine Einwirkung von außen hin.
Sind die Punkte hingegen auf beiden Seiten des Körpers zu bemerken, können sie auf eine innere Erkrankung hinweisen. Eine Sonderform der roten Punkte auf der Haut stellen die Flecken mit Juckreiz dar. Denn diese Art der Punktbildung zieht oft Folgeerkrankungen mit sich. Das kann eine akute Schlafstörung sein oder ein Verletzen der Hautschicht, das durch starkes Kratzen hervorgerufen wird.
Nesselsucht als Auslöser für rote Punkte
Zu den häufigsten Ursachen für rote Punkte auf der Haut zählt Nesselsucht. Experten sprechen hier von Urtikaria. Auffällig ist bei dieser Erkrankung, dass die einzelnen roten Punkte sehr nach beieinander liegen. Fast wirkt die Hautpartie wie eine gesamte rote Fläche. Bei Nesselsucht treten außerdem in vielen Fällen neben der Rörung auch Quaddeln auf, von denen ein starker Juckreiz ausgeht. Zurückzuführen ist diese Krankheit auf einen zu hohen Histaminspiegel. Histamin ist ein Botenstoff, der im Körper Abwehrreaktionen hervorruft – zum Beispiel bei einem Insektenstich.
Bei einer Nesselsucht wird die Histaminproduktion als Abwehrreaktion allerdings nicht durch einen Stich oder eine andere physische Einwirkung ausgelöst, sondern geht auf ein gestörtes Immunsystem zurück. Die Krankheit kann durch ganz unterschiedliche Einflüsse ausgelöst werden. So kann es mitunter vorkommen, dass sich das Immunsystem gegen Stoffe aus dem eigenen Körper wehrt. Kenner sprechen hier von einer Autoimmunerkrankung. Ebenso kann ein gestörter Histaminabbau der Grund sein. Weitere Faktoren, die eine Urtikaria auslösen, sind Allergien oder eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Medikamenten. Mitunter sind auch chronische Infekte ein Auslöser.
Die akute Urtikaria wird ziemlich häufig diagnostiziert. Experten vermuten, dass in etwa jeder Vierte irgendwann in seinem Leben von diesem Leiden betroffen ist. Viel seltener tritt die chronische Nesselsucht auf. Maximal 1 Prozent der Menschen hierzulande leiden unter dieser Form.
Neurodermitis als chronische Hautkrankheit
Ebenso weit verbreitet ist die Neurodermitis. Der medzinische Ausdruck für diese Hauterkrankung ist Atopisches Ekzem. Sie bemerkn rote Flecken auf der Haut, die sich großflächig ausbreiten. Häufig ist hier auch Schuppenbildung zu erkennen, mitunter nässen die Hautbereiche sogar. Die Neurodermitis ist mit starkem Jucken verbunden. Vor allem im Kindesalter sind viele Menschen von Neurodermitis betroffen. Bis zu 20 Prozent aller Kinder leiden unter dieser Art der Hautkrankheit. Die Ursachen sind nach Einschätzungen vieler Experten genetisch bedingt.
Ebenso gibt es auslösende Faktoren, die das Leiden hervorrufen. Dabei sind unter anderem Pollen, Tierhaare, Milben im Hausstaub oder bestimmte Lebensmittel zu nennen. Auch psychische Belastungen können ein Auslöser für die Neurodermitis sein.
Akne: Eine harmlosere Form
Eine eher harmlosere Art der Hautkrankheit mit roten Punkten ist die Akne. Diese ist hierzulande häufig anzutreffen. Viele der roten Punkte auf der Haut sind bei diesem Leiden mit Eiter gefüllt und bilden kleine Pickel. Akne tritt vor allem im Gesicht auf. Es gibt aber auch Formen der Akne, die am Rücken, im Bereich der Brust, an den Armen und auf den Schultern zu finden sind. Vom „Ausdrücken“ der Pickel raten Experten dringend ab, da dadurch Unreinheiten in die Haut gelangen können und sich eine schlimme Entzündung bildet. Die Akne mit den roten Punkten auf der Haut geht aber im Normalfall von alleine wieder zurück.
Krätze: Rote Punkte auf der Haut durch Parasitenbefall
Milben oder ähnliche Parasiten sind die Ursache für Krätze. Sie rufen einen stark jugenden Hautausschlag mit roten Punkten hervor. Andere Parasiten, die Ursache für dieses Leiden sind, können Kopfläuse, Filzläuse oder Kleiderläuse sein. Die Filzläuse setzen sich vor allen Dingen im Bereich der Schamhaare und der Achselhaare fest. Sie werden durch gemeinsam genutzte Textilien wie Handtücher, aber auch durch Geschlechtsverkehr übertragen. Zur Behandlung sind eine gründliche Wäsche und anschließend die Verwendung eines Anti-Läusemittels gut geeignet. Ergänzend ist es ratsam, die Haare der betroffenen Stellen abzurasieren. Gehen Sie dabei sehr vorsichtig vor, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen.
Infektionskrankheiten mit roten Flecken
Außerdem gibt es auch Infektionskrankheiten, die mit der Bildung von roten Punkten auf der Haut einhergehen. Diese treten zum Beispiel bei einer Gürtelrose auf. Außerdem sind die roten Flecken Kennzeichen des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Weitere Krankheiten, zu deren Symptomen die Rötungen der Haut zählen, sind unter anderem Syphilis, Hepatitis, Dengue-Fieber und Lyme-Borreliose. Dabei ist wichtig festzuhalten, dass diese Krankheiten nicht unbedingt mit roten Punkten einhergehen müssen. Mitunter tritt der Ausschlag nicht auf, obwohl Sie an einem dieser Leiden erkrankt sind.
Rote Punkte als Hinweise auf Kinderkrankheiten
Bei Babys oder Kindern sind rote Punkte auf der Haut häufig Anzeichen von Kinderkrankheiten. Allerdings können diese Leiden auch im Erwachsenenalter noch auftreten. Mit starkem Jucken sind die roten Punkte der Windpocken verbunden. Röteln gehen oft einher mit Fieber und einem Anschwellen der Lymphknoten. Bei Scharlach treten neben den Punkten auch Schluckbeschwerden und Halsschmerzen auf. Der Krankheitsverlauf von Ringelröteln beginnt mit Erkältungsbeschwerden, bevor sich dann der rote Ausschlag auf der Haut bemerkbar macht – meist an den Armen und Beinen in ringartiger Form.
Der Krankheitsverlauf bei Masern teilt sich in zwei Phasen: Zunächst die typischen Erkältungssymptome, dann nicht juckende, rote Punkte, die nach und nach ineinander verlaufen.
So lassen sich die roten Punkte auf der Haut behandeln
Die Methoden zur Behandlung der roten Punkte auf der Haut sind breit gefächert. Welche für Ihren speziellen Ausschlag die richtige Form der Behandlung darstellt, entscheidet am besten der Arzt. Dabei geht es im ersten Schritt darum, die Symptome wie Jucken oder Brennen zu lindern. Außerdem nimmt der Spezialist eine genau Analyse der Hautkrankheit vor und entwickelt dann eine abgestimmte Therapie für Sie. Häufig ziehen Dermatologen Kortisonpräparate heran. Das können zum Beispiel Cremes, Salben oder Tabletten sein. Außerdem schlagen auch verschiedene Formen der Lichttherapie bei diversen Hautkrankheiten gut an.
Bei Infektionskrankheiten ist der Einsatz von Virustatika oder Antibiotika oft erfolgsversprechend. Mit dieser Therapie klingt die Hautrötung schon bald ab. Aber auch Infektionen gehen teilweise ganz ohne Einwirkung von alleine wieder zurück. Lässt sich die Rotfärbung der Haut auf eine Allergie zurückführen, dann setzen Sie auf Antihistaminika. Durch diese werden die Abwehrreaktionen des Organismus eingeschränkt, folglich gehen die Symptome zurück. Sie sollten dann darauf achten, den Stoff, der die allergische Reaktion hervorgerufen hat, in Zukunft zu meiden.