Wurde Rollrasen früher vorwiegend für Fußballplätze und andere Sportstätten verwendet, geht der Trend auch in privaten Gärten immer mehr zum fertigen Grün. Wir zeigen, was bei der Verlegung beachtet werden muss, und informieren über die Vor- und Nachteile des ausgewachsenen Rasenteppichs.
Was müssen Käufer von Rollrasen beachten?
Zunächst einmal ist es empfehlenswert, den Rollrasen direkt vom Hersteller zu beziehen. So ist gewährleistet, dass die Lieferwege möglichst kurz und der Rasen frisch ist. Denn allzu lange Lagerung in gerollter Form lässt das Gras vertrocknen oder verfaulen. Hinzu kommt, dass der Garten vor dem Liefer- oder Abholtermin bereits fertig vorbereitet sein sollte: Denn so kann der Rasen sofort verlegt werden. Um eine längere Liegezeit zu vermeiden, sind gerade bei größeren Flächen mehrere Helfer nötig, um das Grün rechtzeitig zu verlegen.
Welche Flächen sind für Rollrasen geeignet?
Ideal sind natürlich ebene, möglichst gerade geschnittene Flächen. Bei verwinkelten Grundstücken ist das Verlegen von Rollrasen zwar möglich, gleicht aber einem Puzzlespiel, bis wirklich alle Winkel ebenmäßig begrünt sind. Sehr hügelige Gärten machen das Anbringen von Rollrasen kompliziert, denn es ist schwierig, die Wurzeln bei groben Unebenheiten mit dem Boden zu verbinden. Wer es trotzdem wagen möchte, lässt sich am besten von Fachpersonal helfen.
Die Vorteile von Rollrasen
Mit Rollrasen hat man schnell eine komplett grüne, bewachsene Rasenfläche, die nahezu sofort betreten werden kann. Das ist der größte Vorteil gegenüber dem Aussäen von Rasensamen: Denn dann ist der Boden zu Beginn so gar nicht grün, die Fläche kann nicht genutzt werden, da Schritte darauf den Boden verdichten und das Wachstum hemmen. An besonders schattigen Stellen oder solchen, die den ganzen Tag in der prallen Sonne liegen, können kahle Stellen entstehen.
Zudem können Vögel und andere Tiere die Rasensamen als Futter betrachten – dann war das mühevolle Vorbereiten des Bodens und das Ausbringen der Samen umsonst. Bei einem Rollrasen besteht dieses Risiko nicht. Wer auf einen englischen Rasen hofft, wird von Rollrasen begeistert sein: Lästiges und zeitraubendes Unkrautjäten ist hier nicht nötig, zumindest zu Beginn nicht. Später können sich natürlich dennoch verschiedenste Wildpflanzen ansiedeln, da diese sich oft auch durch fliegende Samen vermehren.
Nachteile von Rollrasen
Leider ist der fertige Rasen recht teuer, was vor allem bei großen Grünflächen viele Kunden abschreckt. Außerdem benötigt das Verlegen ein wenig Geschick und viel Arbeit in kurzer Zeit, damit der Rasen nicht beginnt, zu faulen.
Wer den Garten umwelt- und insektenfreundlich gestalten möchte, wird beim Kauf von Rollrasen Gewissensbisse bekommen: Denn anstelle einheimischer Blümchen und Pflanzen, die wertvolle Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge bieten, wächst hier zumindest zu Beginn tatsächlich nur Gras. Wer dennoch Rollrasen verlegen möchte, kann jedoch gezielt in den Beeten oder in Pflanzkübeln ökologisch wertvolle Wildpflanzen und Blumen anpflanzen.