Nierenschmerzen kommen bei schwangeren Frauen recht häufig vor. Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen treten Nierenkrankheiten in der Schwangerschaft am zweithäufigsten auf. Hier wird erklärt, woher die Schmerzen rühren, wie sie sich bemerkbar machen und welche Behandlungsmöglichkeiten geeignet sind.
Was sind die Ursachen für Nierenschmerzen in der Frühschwangerschaft?
Während einer Schwangerschaft gibt es eine erhöhte Anfälligkeit für Nierenprobleme, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen ist. Zum einen wird die Niere aufgrund des höheren Blutvolumens mehr belastet und zum anderen kann der normale Harntransport beeinträchtigt werden. Die Gebärmutter ist vergrößert, wodurch sie auf die oberen Harnwege drückt. Das kann zu einer Störung des Harnflusses führen. In einigen Bereichen führt dies möglicherweise zu einer Umkehrung der Harnstrahlrichtung.
Zudem beeinflussen die Schwangerschaftshormone die Muskulatur der Harnwege. Hierdurch dehnen sie sich aus, verlängern und falten sich, was Infektionen begünstigen kann. Darüber hinaus ist es wichtig, die veränderte Immunität bei werdenden Müttern zu beachten, die sie empfänglicher für Infekte macht. Auch wenn sie zuvor keinerlei Probleme mit Verstopfung hatten, gilt es als typisch, dass während der neun Monate Probleme mit einem angespannten Magen auftreten. Verstopfung kann außerdem zu Schwierigkeiten beim Urinieren führen.
Ernst zu nehmende Faktoren für die Entstehung von Nierenerkrankungen während der Schwangerschaft sind häufige Entzündungen der Blase vor der Empfängnis, Harnwegs- und Nierenanomalien sowie Diabetes mellitus (einschl. Schwangerschaftsdiabetes).
Welche Begleiterscheinungen gibt es?
Die häufigsten Begleiterscheinungen dieser Art von Infektion bei schwangeren Frauen sind Nierenschmerzen, Unterleibsschmerzen, ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen und Juckreiz in der Scheide. Wird eine Infektion der Harnwege nicht behandelt, können daraus durchaus Konsequenzen wie beispielsweise ein Niereninfekt, welcher sich negativ auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken kann, entstehen.
Auf diesen Informationen basierend ist es dringend anzuraten, einen Facharzt aufzusuchen, sodass weitere Komplikationen vermieden werden. Die bedeutendsten Anzeichen einer Niereninfektion in der Frühschwangerschaft sind Schmerzen in den Nieren oder unterhalb des Rückens, welche mit verstärktem Harndrang, Fieber und Schüttelfrost einhergehen.
Weitere Symptome einer akuten Niereninfektion sind Spuren von Blut im Urin sowie starke Schmerzen beim Wasserlassen. Viele Frauen verwechseln in der Frühschwangerschaft Nierenschmerzen mit gewöhnlichen Schwangerschaftssymptomen. Sie gehen davon aus, dass der Druck auf die Bänder, welche den Uterus in Position halten, die Ursache für die Schmerzen ist. In manchen Fällen kann das zutreffen, aber bei konstanten und zunehmenden Schmerzen sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Hauptursache für Nierenschmerzen in der frühen Schwangerschaft
Bei Nierenschmerzen in der Schwangerschaft, ob in der linken oder rechten Niere, könnten Nierensteine die Ursache sein. Während einer Schwangerschaft entwickeln einige Frauen Nierensteine. Viele fragen sich, warum das der Fall ist. Nierensteine entstehen bei schwangeren Frauen hauptsächlich aufgrund des erhöhten Kalziumgehalts und der begrenzten Fähigkeit der Nieren, den Anstieg erfolgreich zu verarbeiten.
Dadurch lagert sich Kalzium in Form von Nierensteinen in den Nieren ab. Frauen, die bereits vor ihrer Schwangerschaft an Nierensteinen litten, haben ein erhöhtes Risiko. Eine mangelnde Zufuhr an Flüssigkeit kann ebenso ein Hauptgrund für Nierensteine sein, da sie zu einer Dehydration des Körpers führt. Der Körper schwangerer Frauen benötigt deutlich mehr Wasser. Wird dieser Bedarf nicht gedeckt, können Nierensteine die Folge sein.
Nierensteine in der Schwangerschaft sind meist mit starken Schmerzen verbunden, insbesondere wenn sich die Steine Richtung Blase bewegen. Diese beinahe unerträglichen Schmerzen werden von vielen Frauen mit Wehenschmerzen verwechselt, besonders wenn sie sich im letzten Monat der Schwangerschaft manifestieren. Man nimmt an, dass Nierensteine bei Schwangeren häufiger erst zum Ende hin einer Schwangerschaft auftreten.
Sind die Schmerzen in der Frühschwangerschaft behandelbar?
In einer Schwangerschaft ist es enorm schwierig und in der Regel nicht ratsam, eine medikamentöse Behandlung durchzuführen. In manchen bestimmten Situationen ist die Einnahme von Medikamenten allerdings erforderlich. In diesen Fällen wird der Arzt Risiken und Nutzen der Therapie eingehend abwägen.
Einige Medikamente sind während der Schwangerschaft besser verträglich, während andere Medikamente eine hohe Toxizität aufweisen und deshalb gemieden werden sollten. Die erforderliche Behandlungsart hängt stark vom Schweregrad und Zustand der Erkrankung ab. Es ist von großer Bedeutung, Nierenerkrankungen behandeln zu lassen, da sie gegebenenfalls zu unerwünschten Komplikationen in der Schwangerschaft führen.
Welche Möglichkeiten zur Behandlung gibt es?
Hat ein Arzt die Diagnose gestellt, dass die Nierenerkrankung einer schwangeren Frau nicht so schwerwiegend ist, gibt es ein paar unkonventionelle Methoden. Diese helfen der werdenden Mutter dabei, ihren Zustand zu mildern und Schmerzen in den Nieren vorzubeugen. In vielen Fällen verschwinden die Nierensteine wieder durch konservative Therapie. Besonders bei kleineren Nierensteinen hat es sich als hilfreich erwiesen, schwach mineralisiertes Mineralwasser zu trinken. Das Wasser sollte einen hohen Gehalt an Sulfat und Hydrogenkarbonat haben, also einen pH-Wert von 9 oder höher aufweisen und alkalisch sein.
Eine weitere Möglichkeit, Schmerzen und andere Anzeichen (Nierenbeschwerden betreffend) bei schwangeren Frauen zu lindern, ist der Konsum von frisch gepresstem Zitronensaft im Laufe des Tages. Rezeptfreie Schmerzmittel zur Schmerzlinderung sollten keinesfalls eingenommen werden.
Nierenschmerzen stellen für den Fötus zwar keine direkte Gefahr dar, können für die werdende Mutter aber trotzdem eine Belastung sein. Wichtig ist, tagsüber ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um eine Dehydrierung des Körpers zu vermeiden. Wenn es mit dem Arzt abgesprochen ist, können während der Schwangerschaft bewährte Kräuter zur Behandlung unangenehmer Schmerzen in den Nieren verwendet werden.
Das Fazit
Nierenschmerzen treten in der Frühschwangerschaft häufig auf und können verschiedene Ursachen haben. Die genaue Ursache sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Konservative Maßnahmen sowie eine gute Zusammenarbeit mit dem Arzt seines Vertrauens sind ausschlaggebend, um den Schwangerschaftsverlauf zu überwachen und Beschwerden zu lindern.