Wer sich einem operativen Eingriff unterziehen musste, hat oft noch über Tage oder Wochen hinweg an den Nachwirkungen zu leiden. Immerhin meldet sich die Wunde immer wieder einmal – nicht selten im Schlaf, wenn wir uns auf die operierte Seite drehen. Ein Problem, das insbesondere Patienten gut kennen, die einen Eingriff an der Galle überstanden haben.
Darf ich nach einer Gallen OP wieder auf der Seite schlafen? Ein kleiner Trick kann helfen!
Das Liegen auf der operierten Körperhälfte aus medizinischer Sicht kein Problem. Mag es auch zu einem Ziehen oder zu leichten Schmerzen kommen: Die Wunde verheilt dennoch. Viele Patienten gewöhnen sich daher innerhalb weniger Tage an das neue Gefühl – das sie ohnehin bei nahezu jeder Bewegung durch den Tag begleitet. Allerdings können sich daraus Angstattacken bilden. Ein kleiner Prozentsatz der Operierten reagiert auf jedes Stechen im Bereich der Wunde empfindlich oder sogar panisch.
In dem Falle empfiehlt es sich, die rechte Körperseite mit einem Kissen abzustützen, sodass eine Drehung in diese Richtung nicht mehr möglich ist. Das Schmerzempfinden kann übrigens vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff noch wahrzunehmen sein. Sollte es sich allzu intensiv präsentieren oder für mehr als anderthalb Monate andauern, ist dieser Umstand in den regelmäßigen Nachuntersuchungen mit dem Arzt zu besprechen.
Das Gröbste ist bald überstanden
Die Operation an der Gallenblase oder an den Gallenwegen gehört heute vielleicht noch nicht zur Routine eines jeden Chirurgen. Derartige Behandlungen werden dank des voranschreitenden Know-hows der Ärzte sowie durch den technischen Fortschritt aber immer unkomplizierter absolviert – auch die Zahl der dabei auftretenden Risiken sinkt deutlich. In der Regel darf der Patient innerhalb der ersten drei bis fünf Tage bereits das Krankenhaus verlassen. Die Fäden der Naht werden nach etwa ein bis zwei Wochen in der Praxis eines Allgemeinmediziners gezogen.
Ein entspannendes Vollbad ist nach 14 Tagen möglich – und selbst anstrengende Arbeiten oder ein intensives Sporttraining sollten nicht länger als vier bis sechs Wochen auf sich warten lassen. Kurzum: Der Betroffene ist schnell auf dem Wege der Genesung. Insbesondere, wenn er sich bei der täglichen Ernährung an Schonkost und wenigstens zwei Liter Wasser hält.
Die Wunde meldet sich immer wieder einmal
Dennoch treten viele Patienten, die an der Galle operiert wurden, recht bald den Gang zum Arzt an. Denn sie spüren Schmerzen und vielleicht ein Ziehen oder Drücken an der Naht. Grund genug, sich Sorgen zu machen? Mitnichten, immerhin handelt es sich bei der frischen Wunde um einen sehr sensiblen Bereich. Einerseits können Einflüsse von außen – Luft, Wasser, kleinere Verschmutzungen – zu einer Abwehrreaktion der Haut führen. Andererseits verheilt die geöffnete Stelle nun allmählich, wodurch Nebenwirkungen entstehen können.
Dass Rötungen, ein Juckreiz oder die Bildung von Schorf auftreten, ist daher normal. Auch mit einem Brennen muss gerechnet werden. Diese Symptome sind zunächst also kein Grund, einen Mediziner zu konsultieren. Zumal Abhilfe ohnehin nur durch pflegende Cremes denkbar wäre, die zur Wundheilung beitragen. Doch wie ist zu verfahren, wenn es wirklich zu Schmerzen kommt?
Jede Bewegung ist zu spüren
Wer schon einmal einen starken Sonnenbrand auf dem Rücken oder eine gebrochene Rippe im Leib hatte, wird das Leid ermessen können, das vielen Personen nicht erspart bleibt, die sich gerade von einer Gallenoperation erholen: Es fühlt sich an, als würde der Körper auf jede noch so kleine Bewegung reagieren. Sogar jeder einzelne Atemzug führt zu einem Stechen und Ziehen im betroffenen Bereich. Eine sehr unangenehme Situation, die viele Patienten in ihrem beruflichen wie privaten Alltag erheblich einschränkt.
Immerhin schwingt unbewusst auch immer das Risiko mit, die langsam verheilende Wunde könnte bei einer zu starken Bewegung doch wieder aufreißen. Eine Sorge, die in den meisten Fällen unbegründet ist: Spätestens nach dem Entfernen des Pflasters sowie dem Ziehen der Nähte ist es nahezu ausgeschlossen, dass sich der Einschnitt in Haut, Muskeln und Gewebe noch einmal öffnet.
Auf der Seite schlafen nach einer Gallen OP: Nachts ist eine Kontrolle nur schwerlich möglich
Vielen Betroffenen bleibt daher nichts anderes übrig, als ein wenig auf die eigenen Bewegungen zu achten, sich bei Sport und Arbeit nicht zu viel zuzumuten – und lieber etwas vorsichtiger als zu ambitioniert zu agieren. Doch dieser gute Rat ist spätestens in der Nacht hinfällig. Wenn wir schlafen, dann achten wir auf derlei Tipps nicht mehr. Was schnell dazu führen kann, dass sich die Patienten auf jene Seite drehen, an der sie operiert wurden. Das dabei auftretende Schmerzempfinden unterscheidet sich je nach Person.
Allgemein ist dennoch von einem sehr unangenehmen Gefühl auszugehen, das in den meisten Fällen zum Aufwachen führt. Speziell in den ersten Tagen, die im Krankenhaus sowie daheim beinahe ausnahmslos aus Bettruhe und Schlaf bestehen sollten, dürfte es also schwerfallen, überhaupt zur gewünschten Entspannung zu finden – und damit den Heilungsprozess zu unterstützen.