Vor allem junge Menschen entdecken zurzeit vermehrt die Wasserpfeife für sich. Warum dieser Trend gerade jetzt aufflammt und was man darüber wissen sollte, klärt dieser Artikel.
Shishas erobern den Markt
In Deutschland sind Wasserpfeifen (auch Shishas genannt) schon seit einer Weile erhältlich. Und auch die Shisha-Bars, die jetzt gefühlt in jeder Großstadt aus dem Boden sprießen, gab es schon vor zehn Jahren. Allerdings lässt sich derzeit ein Wandel in dieser Kultur beobachten. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Wasserpfeife eine wirklich große Rolle in der Jugendkultur spielte und mehr war als etwas, das viele Menschen einmal in ihrem Leben ausprobieren und dann wieder fallen lassen. Folglich hat sich auch der Markt für Wasserpfeifen, Wasserpfeifentabak und Zubehör stark verändert.
Shisha-Läden verkaufen nun deutlich hochwertigere Tabake. Aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Bestimmungen waren die zuvor in Deutschland erhältlichen Tabake kaum vergleichbar mit denen, die man beispielsweise in den arabischen Ländern – wo die Shisha beheimatet ist – kaufen konnte. Und auch die Modelle der Wasserpfeifen haben sich stark verändert. So ist es heute beispielsweise kein Problem, eine schicke schwarz matte Shisha bei einem professionellen Fachhändler zu kaufen. Shishas können sehr individuell ausfallen – es gibt minimalistische Modelle aus Glas und Metall genau wie Imitate der originalen arabischen Wasserpfeifen mit reichhaltigen Verzierungen aus Gold und Bronze.
Die Shisha ist zu einem Ausdruck der Individualität geworden und ziert derzeit viele Jugendzimmer auch als Design-Objekt. Aber wie kommt es, dass dieser Trend gerade jetzt wieder an Fahrt aufnimmt?
Kann Migration etwas mit dem Shisha-Kult zu tun haben?
Shisha-Bars gibt es mittlerweile in so ziemlich jeder größeren deutschen Stadt. In manchen Großstädten riecht man den süßlichen Rauch der Fruchttabake meist schon lange bevor man in die Nähe einer solchen Bar kommt. Branchenbeobachter vermuten, dass vor allem Jugendliche mit einem arabischen Migrationshintergrund dazu beigetragen haben könnten, dass die orientalischen Wasserpfeifen aktuell so gefragt wie nie sind. Es sind aber bei weitem nicht nur Jugendliche aus einem migrierten Elternhaus, die gern Shisha rauchen. Auch in der Popkultur – insbesondere in der Hip Hop-Subkultur – spielt die Shisha eine große Rolle. Nicht zuletzt hat das gemeinsame Rauchen der Wasserpfeife auch etwas ungeheuer Soziales.
Viele Jugendliche nutzen die Shisha-Bar als Treffpunkt, den man auch aufsuchen kann, wenn man kein Geld für eine teure Eintrittskarte für einen Club hat. Die Bars wissen um die Attraktivität der Wasserpfeifen für ein überwiegend junges Publikum und richten ihr Ambiente meist so her, dass es für Jugendliche attraktiv ist und bleibt. Es ist noch nicht abzusehen, wie lang dieser Trend anhalten wird oder ob er sich langfristig etabliert. Fakt ist nur: Eine bessere Zeit hat die Shisha in Deutschland noch nie erlebt.