Eine Operation ist heute in vielen Fällen recht schnell erledigt. Nach kleineren Eingriffen kann das Krankenhaus sogar schon am selben Tage verlassen werden. Der Aufwand für die Patienten bewegt sich daher in einem sehr geringen Rahmen.
Und doch: In den folgenden Tagen und Wochen dürften sich einige Nebenwirkungen einstellen. Vor allem Schmerzen und Übelkeit sind dabei nicht immer leicht zu ertragen. Insbesondere, wenn diese nicht von selbst abklingen wollen. Aber worin liegen eigentlich die Gründe dafür – und wie können Betroffene zu einer Besserung gelangen?
OP vor 2 Wochen und trotzdem noch Kreislaufprobleme: Die Narkose als große Belastung für den Körper
Kleinere Eingriffe stellen heutzutage kaum ein Krankenhaus mehr vor nennenswerte Probleme. Auch für den Patienten erfolgt der Vorgang immer schonender, schneller und effektiver. Neben neuen Methoden und dem technischen Fortschritt profitiert er dabei stets von der Narkose, die oft bereits innerhalb weniger Sekunden nach dem Einleiten in den Organismus zu einem Verlust des Bewusstseins führt.
In den nun folgenden Minuten und Stunden fließt ein nicht zu unterschätzender Cocktail aus diversen Substanzen durch den Körper, der die Funktionen einzelner Organe beeinträchtigt oder sie sogar gänzlich außer Kraft setzt. Die meisten dieser Mittel gelten als harmlos und werden schon bald ihre Wirkung verloren haben. Ihre Reste werden über die Verdauung sowie das Schwitzen ausgeschieden. Nach der Operation und dem Erwachen geht es vielen Patienten daher relativ gut. Kleinere Nebenwirkungen können sich dennoch über einige Tage hinweg bemerkbar machen.
Mit diesen Nebenwirkungen ist zu rechnen
Nach dem Ende des Eingriffs hat der Patient zwar das Gröbste überstanden. Schmerzen an der behandelten Körperstelle, ein Gefühl von Müdigkeit und fehlender Kraft, Probleme beim Ein- und Durchschlafen sowie eine leichtere Übelkeit können ihm aber auch in den kommenden zwei bis vier Wochen noch erhalten bleiben. Als Grund dafür wird der aus seinem Rhythmus gebrachte Organismus angesehen: Erst langsam müssen das Herz, die Leber, die Nieren, der Magen, der Darm oder der Blutkreislauf wieder lernen, miteinander zu arbeiten.
Allerdings können alle genannten Symptome auch eine intensivere Form annehmen. Dann ist mit Schwächeanfällen, einem unregelmäßigen Erbrechen oder sogar starken Depressionen zu rechnen. Allerdings treten derlei Nebenwirkungen oft nur nach umfangreichen Eingriffen auf, bei denen eine hohe Menge an Narkosemitteln verabreicht wurde. Es ist verständlich, dass bei einer solchen Entwicklung umgehend ein Arzt konsultiert werden sollte, um eine Verschlimmerung zu verhindern.
Nicht jede Nebenwirkung hat ihre Ursache in der Operation
Insbesondere bei Kindern, älteren Personen und Menschen mit chronischen Krankheiten bleiben leichtere Nachwirkungen häufig etwas länger feststellbar. Kreislaufprobleme, die üblicherweise nach zwei bis fünf Tagen abgeklungen sein sollten, können dann gerne einmal bis zu vier Wochen andauern. Hier muss im Einzelfall untersucht werden, warum der Organismus derart stark auf den Eingriff reagiert. Einerseits kann es natürlich sein, dass die in den Körper geleiteten Medikamente dort zu kleineren Schäden geführt haben.
Andererseits ist zu überprüfen, ob der Betroffene nicht ohnehin unter einem hohen Blutdruck leidet. Denn gerade nach Operationen arbeitet das Herz umso mehr, um die Funktionen der Organe wieder anzukurbeln. Die Patienten bemerken das an abwechselnden Hitze- und Kältewallungen, einem Zittern des Leibes, dem verstärkten Gefühl von Durst und Hunger, einer trockenen Kehle – oder eben der anhaltenden Übelkeit.
Medikamente als erste Maßnahme gegen Kreislaufprobleme nach der OP
In den genannten Fällen ist es sinnvoll, die Symptome einem Arzt zu schildern. Schwindelanfälle, Erbrechen und ähnliche Nebenwirkungen lassen sich dabei entweder direkt therapieren – oder werden über blutdrucksenkende Arzneimittel kuriert. Hier sollten sich erhebliche Besserungen bereits innerhalb der ersten Stunden einstellen. Eine zusätzliche Behandlung mit Medikamenten kann über einige weitere Tage hinweg erfolgen. Darüber hinaus gilt es aber auch, die Gründe für den hohen Blutdruck zu ermitteln.
Erfahrungsgemäß liegen diese oft in einem erhöhten Körpergewicht, in einem Mangel an Bewegung und Sport, in einer ungesunden Ernährung oder in einem kaum mehr zumutbaren Stresslevel im Berufs- und Privatleben. Insbesondere mit Blick auf anstehende Operationen kann es daher sinnvoll sein, in den vorherigen Wochen und Monaten ein wenig gesünder zu leben, um nach dem Eingriff von lästigen Nebenwirkungen verschont zu bleiben. Das konkrete Vorgehen sollte dabei mit einem Arzt besprochen werden.
Auch nach dem Eingriff gilt: In der Ruhe liegt die Kraft
Daneben ist es wichtig, sich nach der Operation an einige Verhaltensregeln zu halten, die gleichfalls mit dem behandelnden Mediziner abgestimmt werden. Hier nimmt die Bettruhe eine wichtige Funktion ein, um zu einer schnellen Heilung zu gelangen. Ähnliches gilt für die Ernährung, die aus milder Schonkost besteht. Wem daheim die Decke auf den Kopf fällt, der darf den entspannten Gang in die Natur wagen.
Körperliche Arbeit ist ohnehin in den ersten Tagen untersagt. Gelingt es dem Patienten, diese Ratschläge zu beherzigen, sollten die Nachwirkungen eines Eingriffs nicht allzu schwerwiegend ausfallen. Auch der Blutdruck wird sich damit auf einem normalen Niveau bewegen und keinen Anlass finden, um in die Höhe zu springen. Bleiben die Kreislaufprobleme aber selbst mit diesen Maßnahmen über mehr als eine Woche hinweg bemerkbar, führt am Arztbesuch kein Weg vorbei.