Sicherlich werden sich viele an den Duft nach Kartoffeln, Zwiebeln und Öl erinnern, der in der Kindheit in die Nase stieg, wenn Oma ihre köstlichen Kartoffelpuffer präsentierte. Dies ist auch heute noch so, wenn das ursprünglich aus Böhmen und Österreich stammende leckere Kartoffelgericht auf den Tisch kommt. Da die Zubereitung von Reibekuchen, wie Kartoffelpuffer auch genannt werden, recht arbeitsintensiv ist, werden sie heute oft auf Vorrat gebacken und eingefroren.
Ob und wie das geht, wie lange die Kartoffelpuffer in gefrorenem Zustand haltbar sind, wann sie einzufrieren sind und was mit ihnen dabei passiert, wie sie aufzutauen sind und wie sie dann genutzt werden können, das wird in den nachfolgenden Ausführungen erläutert. Aber auch eine Antwort auf die Frage, welche Kartoffelpuffer-Versionen man einfrieren kann, ist hier zu finden.
Kartoffelpuffer: Kann man sie überhaupt einfrieren?
Diese Frage ist grundsätzlich mit „Ja“ zu beantworten. Allerdings sind diese zur Verhinderung der Veränderung des Geschmacks in gebratenem oder gebackenem Zustand einzufrieren. Besonders gut geeignet sind die selbst frisch zubereiteten und abgekühlten Kartoffelpuffer. Dies gilt auch, wenn der Reibekuchenteig mit Ei zubereitet wurde. Allerdings könnten die Puffer bei Zugabe von zuviel Eiweiß beim Einfrieren zäh wie Gummi werden.
Reibekuchen im rohen Zustand verändern aufgrund der Umwandlung von Stärke in Zucker beim Einfrieren ihren Geschmack. Sie schmecken, nach dem sie aufgetaut und erhitzt wurden, süßlich. Wenn die Puffer jedoch in einer süßen Variante mit Apfelmus oder Zimt und Zucker gegessen werden sollen, dann können sie auch roh eingefroren werden.
Wer es jedoch vorzieht, gekaufte Kartoffelpuffer zu verwenden und einzufrieren, der kann dies tun. Es ist aber zu berücksichtigen, dass die in diesen Produkten enthaltenen Zusatzstoffe auch den Einfrierprozess überleben. Kartoffelpufferteig in roher Form sollte nicht in den Gefrierschrank, da die enthaltene Stärke in Zucker umgewandelt werden würde. Gleiches gilt für gekauften Pufferteig. Anders ist es mit zubereiteten Kartoffelpuffern, denn diese würden nach dem Auftauen nur einen leicht süßlichen Geschmack aufweisen.
Wie werden sie eingefroren?
Nachdem die Reibekuchen zubereitet sind, muss mit dem Einfrieren solange gewartet werden, bis die Puffer abgekühlt sind und das Öl nicht mehr heruntertropft. Nun können die Kartoffelpuffer schichtweise, das heißt, eine Lage Puffer und eine Lage Backpapier, in eine luftdichte, gefriertaugliche Dose verbracht werden. Dadurch wird das Verkleben der Puffer miteinander verhindert. Es ist aber auch möglich, die Reibekuchen in luftdicht verschließbaren Gefrierbeuteln zu geben. Auch hier sollten Backpapier-Zwischenlagen verwendet werden. So lassen sie sich mühelos entnehmen.
Wie lange sind Reibekuchen im Gefrierschrank haltbar?
Die Haltbarkeit beläuft sich bei einer Aufbewahrungstemperatur von mindestens minus 18 Grad Celsius auf sechs Monate. Dann sollten sie aber verspeist werden. Weisen die Kartoffelpuffer eventuell trockene Stellen oder Verfärbungen auf, sind dies Hinweise auf Gefrierbrand. Dies ist zwar nicht gesundheitsschädigend, aber die Nährstoffe und das Aroma leiden darunter.
Kartoffelpuffer einfrieren: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Optimal ist es, die Kartoffelpuffer unmittelbar nach der Zubereitung, das heißt, wenn sie dann abgekühlt sind und das noch vorhandene Öl mithilfe eines Küchentuches abgetupft wurde, einzufrieren. Dies hat den Vorteil, dass die Konsistenz und auch die Aromen erhalten bleiben. Es ist sogar möglich, Puffer, die ein bis zwei Tage im Kühlschrank gelagert wurden, noch einzufrieren. Wenn diese dann nach dem Auftauen gleich gebraten werden, ist auch geschmacklich nichts daran auszusetzen.
Was geschieht beim Einfrierungsprozess?
Da auch gebratene Reibekuchen Flüssigkeit enthalten, ist es völlig klar, dass diese bei Minustemperaturen von mehr als minus 18 Grad Celsius gefriert. Sogar das Eiweiß der dem Teig zugefügten Eier reagiert bei Minusgraden mit einer zähen Konsistenz der Kartoffelpuffer. Anzuraten ist, die Puffer der „fresh frozen“ Prozedur (Schockfrosten) zu unterziehen, bei der sich das Zellwasser in kleine Eiskristalle verwandelt und somit die Zellstruktur der Reibekuchen geschont wird. Außerdem bleiben Nährstoffe, Geschmack und Saftigkeit erhalten. Schockfrosten ist zur schonenden Konservierung sensibler Lebensmittel optimal.
Wie werden Kartoffelpuffer aufgetaut?
Eingefrorene Kartoffelpuffer können wie anderes Gefriergut auch über Nacht im Kühlschrank aufgetaut werden. Wenn es aber einmal schnell gehen muss, dann besteht die Möglichkeit, das Gefriergut in einem Wasserbad aufzutauen. Neben diesen beiden schonenden Möglichkeiten kann man aber auch die Mikrowelle zum Auftauen nutzen. Allerdings leidet die Konsistenz der Reibekuchen darunter.
Wissen sollte man aber auch, dass die Puffer nicht aufgetaut werden müssen, wenn man sie gleich in einem auf 200 Grad vorgeheizten Backofen in acht bis zehn Minuten zubereitet. Noch schneller, das heißt, in fünf Minuten, geht es, wenn die gefrorenen Kartoffelpuffer in eine mit Fett versehene Pfanne auf der heißen Kochplatte garen.
Die Verwendung der aufgetauten Reibekuchen
Damit aufgetaute Kartoffelpuffer ihren typischen Geschmack wieder bekommen und knusprig werden, sind sie in der Pfanne anzubraten oder im Ofen aufzubacken. Frisch aus der Pfanne oder Ofen sind Kartoffelpuffer sehr lecker und schmecken sogar pur. Aber auch die Variationen mit Zimt, Zucker und Apfelmus oder die herzhafte Art mit Kräuterdip und Räucherlachs beziehungsweise mit Speck angebraten und Schnittlauch bestreut, sind ein Genuss.
Stellt sich die Konsistenz der Puffer nach dem Auftauen als labbrig dar, dann kann eine Fritteuse helfen. Aber auch in einer heißen Pfanne mit Öl bekommt ein gummiartiger Reibekuchen eine knackige Kruste, wenn er wie ein Schnitzel mit einer dünnen Panade aus Ei und Mehl versehen und gebraten wird.
Kartoffelpuffer einfrieren: Unser Fazit
Kartoffelpuffer sind nicht nur für das Einfrieren geeignet, sondern sie lassen sich auch nach dem Auftauen schnell und gut weiterverarbeiten. Besonders die bereits zubereiteten Produkte verlieren beim Einfrieren keine Aromen und Nährstoffe. Bei einer Lagertemperatur von mindestens minus 18 Grad Celsius sind Kartoffelpuffer bis zu einem halben Jahr haltbar. Nach dem Auftauen geben eine heiße Pfanne mit Öl oder ein auf 200 Grad vorgeheizter Ofen den Puffern ihren Geschmack und ihre knusprige Kruste zurück.
Lecker sind sie immer, egal ob sie klassisch mit Apfelmus, Zucker und Zimt oder deftig mit Kräuterdip und Räucherlachs verzehrt werden. Möglichkeiten der Zubereitung gibt es viele und köstlich sind sie alle. Da kann man nur noch „Guten Appetit“ wünschen.