8. September 2024

Helix Piercing: Warum das Ohrpiercing kein einfaches Projekt ist

Der Helix ist Teil des menschlichen Ohrs und bezeichnet die wulstartige Verdickung der oberen Ohrmuschel. Oberhalb des Ohrläppchens geht das weiche Bindegewebe in Knorpel über. Der Helix ist also Knorpel, der mit Haut überzogen ist und das macht ein Piercing in diesem Bereich des Ohrs nicht ganz einfach.

Ein Helix Piercing benötigt Aufmerksamkeit in der Pflege und ein gutes Maß an Schmerztoleranz. Dennoch zählen Knorpelpiercings an der Nase und am Ohr zu den Klassikern und sind sehr beliebt. Wer sich darauf einlässt, sollte sich vorher gut informieren und auf Piercer*Innen mit Gewissen und Erfahrung setzen.

Der Heilungsprozess

Knorpelgewebe verhält sich anders als das weiche Bindegewebe am Ohrläppchen. Knorpel wird nicht durchblutet und der Heilungsprozess kann daher zwischen einem halben und einem Jahr anhalten. Jeder Heilungsvorgang ist individuell und von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Ein gesunder Lebenswandel kann die Heilung der Stelle am Piercing beschleunigen. Schlafen auf dem Helix Piercing, während die Heilung noch nicht vollständig ist, kann einen Rückschritt Bedeutung.

Die Druckbelastung beim Schlafen ist groß und reicht aus, um zu Problemen zu führen. Auch auf das Tragen von Mützen und anderen Kopfbedeckung sollte verzichtet werden. Eine gute Hygiene und konsequente Pflege haben ebenfalls Einfluss auf die Wundheilung. Mit Geduld und je nachdem, wie gut die Verhaltensregeln während der Heilungsphase umgesetzt werden, kann das Piercing völlig ohne Probleme realisiert werden. Es sollten übrigens nie zeitgleich Helix Piercings in beide Ohren gestochen werden.

Schmerzen beim Piercing

Auf einer Skala der Schmerzen kann das Piercen von Ohrläppchen ganz unten angesetzt werden. Das Piercen im Knorpel steht unangefochten oben. Das Durchstechen des festen Gewebes ist einfach schmerzhafter und durch die Verdrängung des Gewebes kann der Schmerz auch länger anhalten. Zusätzlich kann es zu Druckschmerz kommen, wenn auf die gepiercte Stelle Druck ausgeübt wird. Einen Einfluss auf die Schmerzen kann neben dem individuellen Schmerzempfinden die Technik haben, mit der ein Piercing durchgeführt wird.

Techniken beim Piercing

Das Schießen ist eine Technik, die auch bei Ohrlöchern für Ohrringe angewendet wird. Diese Methode ist für Körperstellen geeignet, in denen sich kein Knorpel befindet. Knorpeliges Gewebe könnte zu großen Schaden nehmen. Für Piercings im Knorpel bietet sich das Stechen oder das Punchen an. Beim Stechen wird eine Nadel durch das Gewebe geführt. Das Gewebe wird verdrängt und es entsteht ein sauberes Loch.

Beim Punchen wird ein Stück des Knorpels ausgestanzt. Die Technik des Punchen ist noch relativ neu. Ihr großer Vorteil ist, dass der Heilungsprozess bei einem Helix Piercing verkürzt wird und Druckschmerzen seltener auftreten. Allerdings kommt es beim Piercing zu einem größeren Blutverlust und die Methode ist teurer als das Stechen. Punchen wird nicht überall angeboten. Für Personen mit großem Schmerzempfinden ist das Punchen allerdings eine gute Alternative.

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