24. November 2024

Heizen: Wie man Wärmeverluste im Haus begrenzt

Energie ist teuer. Nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Geldbeutel zuliebe versuchen wir heutzutage, weniger davon zu verbrauchen. Maßnahmen zum Stromsparen sind in dieser Hinsicht genauso relevant wie der sparsame Umgang mit Heizenergie.

Um den Wärmebedarf der eigenen vier Wände zu senken, ist ein möglichst ökonomisches Heizsystem das A und O. Aber auch Wärmeverluste, wie sie aufgrund von Wärmelecks in jedem Haus auftreten, begrenzt man idealerweise auf ein Minimum. Vollständig verhindern lässt sich entweichende Heizenergie nicht. Wer die Schwachstellen der eigenen vier Wände aber kennt, kann Wärmeverluste auf ein Minimum begrenzen.

Wärmebedarf senken: So gelingt’s

Seitdem die Öl- und Gaskosten steigen, werden Heizsysteme wie Pelletheizungen und Wärmepumpen immer beliebter. Letztere haben sich dank ihrer Umweltfreundlichkeit und hohen Wirtschaftlichkeit mittlerweile zu einem Standard in deutschen Neubauten entwickelt und senken den Wärmebedarf eines Hauses bedeutend. Allen voran die Luftwärmepumpe, die unter der Zuhilfenahme von Strom Heizwärme aus der Umgebungsluft gewinnt. Sparsame Heizsysteme wie diese können ihre potentielle Effizienz jedoch nur vollständig erreichen, wenn Eigentümer im Haus die richtigen Bedingungen schaffen. Dazu gehört die Begrenzung von Wärmeverlusten.

Gerade Altbauten sind gefährdet, mehr Wärme zu verbrauchen als eigentlich erforderlich. Oft ist daran eine veraltete Dämmung der Gebäudehülle oder eine unzureichende Abdichtung der Fenster und Türen schuld. Der Wärmebedarf eines Hauses ist je nach Baujahr gesetzlich vorgeschrieben und hängt vor allem von den Baumaterialien und ihren spezifischen Wärmeeigenschaften ab. Wärmelecks erhöhen den Wärmebedarf und dadurch auch die Kosten, die zum Beheizen des Hauses anfallen. Um analog zum Wärmebedarf die Kostenbelastung zu senken, kann jeder selbst etwas tun. Wichtig ist das Wissen, wo im Haus Wärmeverluste stattfinden und wie man am besten mit Schwachstellen umgeht.

Diese Wärmelecks sollten Sie kennen

Beim Wärmebedarf eines Hauses geht es nicht nur darum, wie viel Wärmeenergie für ein angenehmes Raumklima aufgebracht werden muss. Genauso wichtig ist, wie lange sich der erwünschte Wärmestandard im Inneren hält. Gemäß dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik entweicht Wärme bei fehlender Isolierung automatisch aus Gebäuden, wenn der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenbereich zu groß ist. Wie hoch die Wärmeverluste jeweils ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So vor allem von

  • der Bauart des Hauses.
  • den verwendeten Materialien.
  • dem Zustand der Außendämmung.
  • dem baulichen Zustand des Gebäudes inklusive Dachbereich.

Was Wärmelecks betrifft, gelten die Fenster als größte Schwachstelle der Gebäudehülle. Nicht nur bei geringer Dicke: Oftmals sind sie auch ungenügend isoliert. Ihr Anteil am Gesamtwärmeverlust eines Hauses beträgt bis zu 40 Prozent. Die Fassade belegt mit bis zu 25 Prozent den zweiten Platz. Dicht gefolgt vom Dach, dessen Anteil am Gesamtwärmeverlust bis zu 20 Prozent ausmacht. Der Keller belegt mit bis zu zehn Prozent den letzten Platz.

Wärmelecks ermitteln per Thermografie

Wo im Haus tatsächlich die meisten Wärmeverluste auftreten, hängt vom Einzelfall ab. Relativ zuverlässig lassen sich Wärmelecks mittels Thermografie ermitteln. Hierbei handelt es sich um Aufnahmen, die mit einer Wärmebildkamera erstellt werden. Alternativ dazu können auch Messungen eines Thermodetektors der Identifizierung von Wärmelecks dienen. Beide Vorgehensweisen erkennen neben Wärmebrücken auch Wärmeverluste zwischen verschiedenen Etagen oder Wohnungen.

Auf der Wärmebildkamera erscheinen Lecks rot, so zum Beispiel bei undichten Stellen in der Fassade. Blaue Bereiche sind kalte Stellen und lassen keine Wärme austreten. Eine Thermografie macht nicht nur für Altbauten Sinn. Wer bei Neubauten schlecht gedämmte Stellen erkennen möchte, sollte das Verfahren ebenfalls ins Auge fassen. Baumängel lassen sich so frühzeitig aufdecken und einer Reklamation steht im Falle eines Falles nichts mehr im Weg.

Wärmeverluste beheben per Isolierung

Sobald die Stellen mit dem größten Wärmeverlust ermittelt sind, geht es ans Beheben. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, hängt vom Ausmaß und der Stelle der Wärmeverluste ab. Im Dachbereich kann im Einzelfall beispielsweise schon eine einfache Dämmung mit Glaswolle reichen. In anderen Fällen ist eine zusätzliche Verkleidung des Dachbodens sinnvoller. Was die Fenster betrifft, geht oft kein Weg an neuen Modellen mit Mehrfachverglasung vorbei. Das ist zum Beispiel im Altbau der Fall, wo teils noch Holzfenster mit einfacher Verglasung anzutreffen sind. Sind lediglich die Fensterrahmen undicht, können Heimwerker diese Schwachstelle selbst beheben. Eine einfache Abdichtung mit Silikon reicht hier zum Teil schon aus.

Im Hinblick auf die Fassade sind die Wärmedämmmaßnahmen besonders variabel. Sind wenige Risse der Grund für das Wärmeleck, kann der Einsatz von Fugenfüllprofil und Acrylmasse zur Abdichtung genügen. Bei größeren Wärmebrücken ist eine Neuverkleidung der Gebäudehülle eventuell der beste Weg. Niemals außer Acht gelassen werden sollte im Hinblick auf Wärmelecks auch das Heizungssystem selbst. Durch unzureichend gedämmte Rohrleitungen geht bei der Verteilung im Haus zum Beispiel oft Wärme verloren. Alte Heizkessel können ebenfalls zu hohen Wärmeverlusten führen und sollten gegen neue Modelle ausgetauscht werden.

Achtung: Auch beim Lüften entstehen Wärmeverluste!

Bei falschem Lüftverhalten heizt man im wahrsten Sinne des Wortes „zum Fenster hinaus“. Grundsätzlich ist stoßlüften angezeigt, um bei minimaler Abkühlung einen idealen Luftaustausch zu erzielen. Noch besser fährt man mit einer automatischen Lüftungsanlage, die vor allem für gewerbliche Immobilien eine sinnvolle Anschaffung ist.

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