Kuchen und Gebäck aus Hefeteig hat hierzulande Tradition und gilt als äußerst beliebt. Die Grundlage für ein schmackhaftes Produkt aus Hefe ist ein gelungener Teig. Damit dieser seine delikaten Eigenschaften erhält, muss er so lange gehen, bis er seine Größe verdoppelt hat. Als Treibmotor braucht er Kälte oder Wärme. Ein guter Tipp ist den Hefeteig in einem warmen Backofen gehen zu lassen.
Wie man Hefeteig im Backofen gehen lassen kann
Ein Hefeteig gärt am besten in einem warmen und gleichbleibenden Klima, ohne Zugluft. Die ideale Temperatur misst circa 32 ° Celsius. Der Teig kann die Temperatur in der Sonne, auf der Heizung, unter dem Rotlicht oder im Ofen erhalten. Wichtig ist, dass er seine Größe ungefähr verdoppelt. Eine praktische Möglichkeit die Hefe richtige gehen zu lassen, bietet der Backofen. Dort bekommt er die notwendige Wärme. Bleibt er beim Gärprozess zugedeckt, behält der Teig die richtige Feuchtigkeit, trocknet nicht aus und bleibt saftig. Die ideale Temperatur zum Gehen liegen zwischen 30 ° und 40 ° Celsius. Liegen die Temperaturen unter diesem Bereich benötigt der Teig deutlich mehr Zeit, um sein Volumen zu vergrößern. Sind die Temperaturen zu hoch, fällt er leicht zusammen.
Ein Ofen mit Gärstufe zum Gehen
Der Handel bietet Backofen- Modelle an, welche die „Gärstufe“ eingebaut haben. Diese zusätzliche Funktion ist leicht zu bedienen und garantiert das Gelingen eines guten Teiges. Dabei entsteht im Ofen ein warmer und feuchter Dampf. Dieses Klima lässt den Teig rasch gehen und hält die Oberfläche wunderbar geschmeidig. In der Regel kann der Teig nur circa 30 Minuten weiterverarbeitet werden.
Einen Ofen ohne Gärstufe nutzen
Ist der Hefeteig fertig geknetet und die verwendete Hefe ist frisch und aktiv, kann der Teig zum Gehen in den Backofen:
- Den Ofen auf 30° bis 40°Celsius Unterhitze oder Umluft einstellen.
- Das Gerät circa 5 Minuten vorheizen und dann die Hitzezufuhr ausschalten.
- Den Hefeteig in eine Schüssel legen und zum Erhalt der Feuchtigkeit mit einem feuchten Geschirrtuch zudecken.
- Die Schüssel auf die mittlere Schiene in den Backofen stellen.
- Die Ofentür schließen und den Teig 20 bis 30 Minuten gären lassen.
- Sobald der Teig sein Volumen sichtlich vergrößert oder verdoppelt hat, kann er aus dem Ofen und weiter verarbeitet werden.
Gute Erfahrung mit dem Gehen von Hefeteig wurden mit einem Trick gemacht. Dabei wird der Ofen auf 40° Celsius vorgeheizt. Anschließend stellt man die Temperatur aus und lässt den Teig bei offener Ofentür gehen.
Tipps für einen gelungenen Hefeteig
Ein Hefeteig gelingt nicht nur durch die notwendige Wärme zum Gären. Wichtig sind auch die Wahl der Hefe, der Zutaten und die Verarbeitung.
Frische Hefe oder trockene Hefe
In der Regel werden frische Zutaten in der Qualität höher angesiedelt als bearbeitete und konservierte. In der Leistung entscheidet sich die frische Hefe von der trockenen Hefe aber nur gering. Bei der Verwendung entspricht 1 Würfel frische Hefe aus dem Kühlregal im Supermarkt 2 Päckchen Trockenhefe aus dem normalen Regal. Für einen Kuchen mit 1 kg Mehl sind 1 Würfel frische Hefe bzw. 2 Päckchen Trockenhefe notwendig.
Das richtige Kneten
Eine andere wichtige Strategie für einen gelungenen Hefeteig ist das Kneten. Der Vorgang sollte den ganzen Teig von all seinen Seiten betreffen. Er sollte so lange stattfinden, bis er vollkommen gebunden, glatt und geschmeidig ist. Je mehr der Teig geknetet wird, desto besser wird er. Während der Bearbeitung entstehen Glutenbereiche, die sich ineinander verschlingen und zahlreiche Gasbläschen bilden. Diese füllen sich mit den Hefepilzen und bringen dem Teig Elastizität, Frische und Luftigkeit.
Tipp: Hefeteig kann nach seiner Herstellung auch am nächsten Tag verarbeitet werden. Dazu kommt er nach dem Kneten in eine Schüssel, zugedeckt in den Kühlschrank. Da er auch bei Kälte gehen kann, hat er über Nacht ausreichend Zeit dazu. Vor der endgültigen Verarbeitung muss er bei Zimmertemperatur noch circa 30 Minuten gehen.
Hefeteige im Ofen gehen lassen: Was, wenn es nicht klappt?
Will der Hefeteig nicht aufgehen, kann es an verschieden Gründen liegen: Entweder hat er zu wenig Hefe bekommen, wurde zu wenig geknetet oder die Temperaturen stimmten nicht. Bevor er entsorgt wird, kann seine schlaffe Tätigkeit mit Futter in Gang gebracht werden. Dazu etwas Zucker unter den Teig kneten, zudecken und an einem lauwarmen Ort gehen lassen.