In vielen Haushalten muss zurzeit gespart werden. Hohe Preise für Lebensmittel und Energie zehren am Budget und viele Verbraucher greifen schon auf Rücklagen zurück. Geld, dass eigentlich für den nächsten Urlaub oder für eine größere Anschaffung gespart wurde, wird jetzt für die Lebenshaltungskosten verbraucht.
Ein Ende der Situation ist nicht absehbar und viele überlegen, das Haushaltseinkommen mit einer berufsbegleitenden Nebentätigkeit aufzubessern. Bequem von zu Hause aus mit Umfragen Geld verdienen klingt in dieser Situation sehr attraktiv. Aber lohnt sich das wirklich? Und wann möchte das Finanzamt ein Stück vom Kuchen abhaben?
An bezahlten Umfragen teilnehmen
Im Internet gibt es unterschiedliche Portale, die bereit sind, für das Beantworten von Fragen Geld zu bezahlen. Die Durchführung ist so einfach, wie es auf den ersten Blick erscheint. Nach der Anmeldung auf einer Plattform müssen Nutzer ein Profil erstellen. Anbieter möchten ihre Fragebögen gezielt an geeignete Teilnehmer schicken und benötigen aus diesem Grund einige persönliche Angaben. Interessen, Haushaltssituation, Bildungsstand und ähnliche Fragen müssen beantwortet werden. Je detaillierter das Profil erstellt wird, desto größer ist die Chance, zu einer bezahlten Umfrage eingeladen zu werden.
Nach dem Absenden heißt es warten. Die Möglichkeit Geld zu verdienen, ergibt sich nur, wenn eine Umfrage zum Profil passt. Damit am Ende des Monats auch tatsächlich etwas Geld zusammenkommt, sollten Nutzer sich bei mehreren Anbietern registrieren. Die Höhe des Verdienstes richtet sich nach dem Aufwand, den ein Fragebogen erfordert. Der durchschnittliche Verdienst liegt bei ca. 1 € in 10 Minuten und das auch nur, wenn eine Einladung zur Umfrage erfolgt. Dennoch können aktive Nutzer auf einen monatlichen Verdienst kommen, der den dreistelligen Bereich erreicht.
Muss ein Nebeneinkommen versteuert werden?
Das Finanzamt räumt einen steuerlichen Freiraum von 410 € für nebenberufliche Einkünfte pro Jahr ein. Gutscheine und Geld werden gleichwertig angerechnet. Wer mehr über bezahlte Umfragen oder Produktbewertungen verdient, muss Steuern zahlen. Sieht das Finanzamt in der Tätigkeit eine dauerhafte Gewinnabsicht, so müssen Umfrageteilnehmer ein Gewerbe anmelden. Vorsicht ist bei Produkttest geboten.
Während Verbrauchsgüter wie Lebensmittel und Hygieneprodukte selten in die Berechnung des Finanzamtes einfließen, sieht es bei Elektrogeräten und Dingen, die in den Haushalt des Testers übergehen, anders aus. Für den Test eines Wassersprudlers, der später privat genutzt wird, wird der Gegenwert berechnet und auf das Einkommen angerechnet.
Lohnt es sich mitzumachen?
Wer jeden Monat ein zuverlässiges Nebeneinkommen benötigt, sollte über einen Minijob mit wenigen Stunden im Monat nachdenken. Wer einfach nur ein paar Euro mehr auf dem Konto haben möchte, kann über bezahlte Umfragen ein Taschengeld dazu verdienen. Es ist am besten, verschiedene Portale auszuprobieren und nach Bedarf einen Account wieder zu löschen. Zu bedenken gilt, dass jeder Anbieter unterschiedliche Auszahlungsgrenzen hat und diese erst erreicht werden müssen, damit der Verdienst ausgezahlt wird.