Ein notwendiger Frühjahrsputz macht leider auch nicht vor dem Fahrrad halt. Wer seinen Drahtesel nach Monaten zum ersten Mal aus dem Keller holt, sollte daher etwas mehr Zeit für einen kleinen Check einplanen.
Warum man ein Fahrrad nach dem Winter durchchecken sollte
Nach einem langen Winter im Keller sollte man sein Fahrrad vor der ersten Fahrt überprüfen. In den letzten Monaten können sich Schrauben gelöst, Reifen Luft verloren und empfindliche Teile Rost angesetzt haben. Hinzu kommt eine dicke Schicht Staub und Schmutz, der die Mängel verdeckt. Daher ist der erste Schritt eine gründliche Reinigung. Erst danach kann man wirklich einschätzen, ob Teile ausgetauscht werden müssen oder ob sie nur ein wenig schmutzig waren. Auch wer sein Fahrrad regelmäßig im Winter benutzt, sollte ein mal im Jahr einen großen Check durchführen. Der Winter bietet sich an, weil durch Frost und hohe Luftfeuchtigkeit gerade jetzt Rost entsteht.
Bremsen, Reifen und Licht
Besonderes Augenmerk verdient, neben der Bremsen und den Reifen, das Licht. Eine Fahrradbeleuchtung nach StVZO ist Pflicht. Fahren ohne Licht kostet mindestens 20 Euro. Teurer wird es, wenn durch den Fehler auch noch eine Gefahrensituation entsteht. Neben dem Reifendruck sollte auch das Profil überprüft werden. Ist es runtergefahren, sind neue Reifen nötig. Selbiges gilt bei Beschädigungen wie Rissen oder eingefahrenen Nägeln. Felgenbremsen lassen sich auch von Laien einfach prüfen und instand setzen. Man zieht die Bremse an und versucht, das Fahrrad zu schieben.
Das sollte bei intakten Bremsen nicht möglich sein. Verschlissene Bremsbeläge kann man bei Felgenbremsen selbst austauschen. Auch die Bremszüge müssen gereinigt und eventuell nachgefettet werden. Scheibenbremsen sollten besser von einem Fachmann kontrolliert werden.
Die Kette
Die Kette leidet, wenn das Fahrrad längere Zeit stand. Sie setzt Rost an und bei der Schaltung kann es zu Problemen kommen. Das merkt man an plötzlichen Schaltwechseln beim Fahren, die man nicht kontrollieren kann. Zusätzlich rattert die Kette oder springt raus. Mit einem alten Lappen lässt sich die Kette leicht reinigen. Dafür stellt man das Rad einfach auf den Kopf und lässt die Kette durch den in der Hand liegenden Lappen gleiten. Nach der Reinigung folgt eine Prüfung auf Beschädigungen und die Ölung.
Die Sitzprobe
Bevor die erste Fahrt beginnt, erfolgt eine Sitzprobe. Ist der Lenker noch in der richtigen Höhe? Ist er fest und lässt sich nicht verstellen? Wie sieht es beim Sattel aus? Ist er zu hoch oder zu niedrig? Hat das Material den Winter unbeschadet überstanden oder ist er beschädigt? Gerade wer sein Fahrrad häufig nutzt, möchte bequem sitzen können. Mit einem Sattel, aus dem das Füllmaterial quillt, ist das kaum möglich. Für Frauen, die ihr Rad vor allem in der Stadt nutzen, bietet sich dieser Frauen Citysattel an. Frauen sollten besonders auf den richtigen Sattel achten, weil sie in der Regel ein breiteres Becken als Männer haben.
Die meisten Sättel im Handel sind jedoch auf schmalere Becken abgestimmt. Diese Sättel können bei Frauen zu Hautreizungen, Taubheitsgefühl und Schmerzen führen. Ein speziell auf das weibliche Becken abgestimmter Fahrradsattel schützt davor.