8. September 2024

Darum sollte jede Frau ihren Beckenboden trainieren

Für viele Menschen gehört es zum Alltag dazu, ihre Ausdauer oder ihre Bauchmuskeln zu trainieren. Der Beckenboden hingegen wird dabei leider häufig vergessen. Das ist schade, handelt es sich doch um eine der wichtigsten Muskelschichten im ganzen Körper! Und das, obwohl man ihn von außen gar nicht sieht. Diese so stiefmütterlich behandelten Muskeln finden oft erst dann Beachtung, wenn sie Probleme machen. Dabei hat ein trainierter Beckenboden eine ganze Reihe von Vorteilen: Er hilft dabei, Blasenschwäche vorzubeugen, sorgt für eine aufrechte Körperhaltung und fördert die Empfindsamkeit beim Geschlechtsverkehr.

Wie kann ich meinen Beckenboden stärken?

Frauen, die ein Kind geboren haben, kommen oft im Rückbildungskurs mit ihrem Beckenboden in Kontakt. Nach Schwangerschaft und Entbindung ist die Muskulatur geschwächt und erfordert zusätzliche Aufmerksamkeit. Aber auch unabhängig von der Rückbildung gibt es Sportarten, die diesbezüglich wirksam sind: Yoga Pilates zum Beispiel. Diese sanfte Sportart, die Elemente aus Yoga und Pilates miteinander verbindet, dehnt und kräftigt darüber hinaus den ganzen Körper.

Wer speziell nur den Beckenboden stärken möchte, findet jedoch online auch Übungen für zuhause, die ganz einfach in den Alltag integriert werden können. Das einfachste Training besteht darin, einfach immer wieder zwischendurch den Beckenboden bewusst anzusteuern. Dies kann man beispielsweise machen, während man auf den Bus wartet oder sich gerade die Zähne putzt.

Woran merke ich, dass mein Beckenboden zu schwach ist?

Viele Menschen haben Probleme mit ihrem Beckenboden. Da es sich um einen so intimen Bereich handelt, ist jedoch die Hemmschwelle meist hoch, diesbezüglich einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Natürlich ist ein schwacher Beckenboden nichts, wofür man sich schämen müsste. Doch woran merke ich überhaupt, dass ein Training mir guttun würde? Bei Frauen kann es ein Anzeichen sein, dass es zu einem Absenken der Gebärmutter, der Blase oder einem Teil des Darms kommt. Auch Männer haben manchmal einen schwachen Beckenboden.

Bei ihnen äußert sich dies oft in Potenzstörungen wie einem vorzeitigen Samenerguss oder einer nur kurz anhaltenden Erektion. So kann regelmäßiges Beckenbodentraining eine wirksame Möglichkeit sein, um wieder mehr Feuer ins Liebesleben zu bringen. Ein weiteres Symptom eines schwachen Beckenbodens ist Harninkontinenz, also der unwillkürliche Urinverlust beim Husten, Niesen, Lachen oder Heben schwerer Gegenstände. Manche Personen haben zudem das Gefühl, dass sie Blase und Darm nur unvollständig entleeren können. Tatsächlich können ein Großteil der Personen, die leichte Blasenschwäche haben, ihre Symptome durch Beckenbodentraining lindern oder gar vollständig beheben.

Wie oft sollte ich trainieren, um einen Unterschied zu spüren?

Um Veränderungen zu bewirken, muss man keine stundenlangen schweißtreibenden Workouts absolvieren. Im Gegenteil: Zehn Minuten pro Tag sind in der Regel vollkommen ausreichend. Dabei macht es Sinn, sich am Anfang langsam an die Übungen heranzutasten. Wer sich überfordert, riskiert eher, dass der Beckenboden sich verspannt und verkrampft. Entspannung ist hier ebenso wichtig wie Anspannung.

Wer täglich übt, wird jedoch in der Regel auch schnell Fortschritte beobachten können. Nach etwa sechs Wochen sind häufig bereits erste Veränderungen spürbar. Wie schnell man einen Unterschied bemerkt, hat oft auch etwas mit dem Alter zu tun. In einem höheren Lebensalter dauert es generell länger, Muskeln aufzubauen. Dennoch ist es keinesfalls unmöglich – und im Zweifelsfall lohnt es sich immer, etwas Neues auszuprobieren.

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