Dass jemand durch schlecht sitzendes Schuhwerk beim Wandern Blasen erleben kann, ist jedem Menschen geläufig. Weniger geläufig ist, dass es auch im Mundraum zu Blutblasen kommen kann. Diese können beim Essen oder Sprechen sehr schmerzhaft sein.
Blutblase im Mund – Ursachen und Behandlung
Solche Blutbläschen heilen oft nach wenigen Tagen von selbst ab. Als Ursachen kommen verschiedene Auslöser infrage:
- das Verbrühen des Mundes mit Essen aus der Mikrowelle
- der versehentliche Biss in Lippe oder Wange
- schlecht sitzender Zahnersatz
- allergische Reaktionen auf Nahrungsmittel, Zahnpflegemittel oder Medikamente
- Stress
- Angina Bullosa hemorrhagica
- oder drückende Zahnklammern
Es gibt jedoch auch Ursachen, die auf Probleme ernster Natur hinweisen. So können Lippenherpes-Viren durch die Öffnung einer Pustel mit dem Essen in das Innere des Mundes gelangen. Dort entstehen blutige Pusteln, die hochgradig infektiös sind. Sie können sich bis in den Rachenraum ausbreiten, und zu schweren Schmerzen beim Essen und Schlucken führen.
Blutige Blasen könnten auch auf einen Mundhöhlenkrebs, auf Nierenversagen oder eine niedrige Zahl an Thrombozyten hinweisen. Außerdem entstehen solche Blasen gelegentlich bei Diabetes, nach Alkoholmissbrauch oder als Anzeichen eines Vitaminmangels.
Wann ist der Arztbesuch angeraten?
In der Regel sind die Ursachen harmlos, wenn es einmal zu einer kleinen Blutblase kommt. Selbst Blasen im Mund, die durch zu heißes Essen entstehen, sind nach mehreren Tagen vollständig abgeheilt. In der Regel müssen die Betroffenen keinen Arzt aufsuchen. Es kann jedoch Warnsignale geben, die Sie beachten sollten. So sollten Sie beispielsweise immer zum Arzt gehen, wenn Sie es häufig mit unerklärlichen Blutblasen an Lippe oder Mund zu tun haben.
Auch nicht abheilende Blutblasen im Mund oder an der Zunge sind ein Warnsignal. Bei großen Blutblasen ist der Besuch eines Zahnarztes oder Arztes für innere Medizin angeraten. Wurde gerade ein Zahn extrahiert, kann eine Nachblutung mit Blasenbildung aufgetreten sein. Wenn Blutblasen im Mund das Essen und Trinken erschweren, sollte der Arzt aufgesucht werden.
Er entscheidet, ob eine Tinktur genügt, oder etwas anderes getan werden muss. Falls der Verdacht besteht, dass eine Zahnspange oder schlecht sitzender Zahnersatz zu Blutblasen am Zahnfleisch geführt hat, ist der Zahnarzt der richtige Ansprechpartner.
Blutblase im Mund – Harmlos oder nicht?
Viele Blutblasen, zu denen es im Mundraum kommt, erinnern von der Größe her an Pickel. Solche Blasen treten auf und unter der Zunge, an der Innenseite der Unterlippe, im Bereich der Wangen oder am Gaumen auf. Auch der Zahnfleischrand kann betroffen sein. Bei umweltkranken oder allergischen Menschen können Blutblasen entstehen, weil bestimmte Inhaltsstoffe in Zahnpasten nicht vertragen werden. Die Alternative sind Zahnpasten auf Kräuterbasis.
Manchmal handelt es sich um eine Aphte, auf die man nachts oder beim Essen gebissen hat. Manche Menschen essen gerne körniges Brot, das bei längerem Liegen einen harte Kruste entwickelt. Auch beim Kauen von Knäckebrot können kleine Wunden im Mundraum entstehen. Diese entwickeln sich manchmal zu einer Blutblase. Wer sein frisch gekochtes oder in der Mikrowelle aufgewärmtes Essen zu heiß zum Mund führt, kann sich so stark verbrennen, dass eine Blase entsteht.
Diese öffnet sich meistens sehr schnell. Unangenehm sind auch Blutblasen, die auf allergische Reaktionen gegenüber bestimmten Lebensmitteln hinweisen. Es ist meist schwer, festzustellen, was nicht vertragen wurde. Denn Blutblasen entstehen nicht immer unmittelbar nach dem Verzehr unverträglicher Lebensmittel. Eine allergische Reaktion kann auch mit einiger Verzögerung eintreten.
Manche Menschen, die jahrelang Nikotin oder Alkohol konsumieren, erleben ebenfalls oft Blutbläschen im Mund. Das kann sowohl auf einem Vitalstoffmangel, als auch auf ein organische Problem oder zu stark erweiterte Gefäße hinweisen. Möglich ist auch, dass sich kleine Geschwüre im Mund bilden, die wie Blasen wirken. Die langjährige Kombination von Nikotin und harten Alkoholika kann zu Mundhöhlenkrebs führen.
Dieser sieht zunächst aus wie eine Blutblase. Die gerötete und erhöhte Stelle geht aber nicht weg. Ist das der Fall, sollte umgehend ein Zahnarzt aufgesucht werden. Diese Mediziner sind spezialisiert darauf, Mundkrebs zu erkennen. Gegebenenfalls überweisen Zahnärzte an einen Onkologen weiter. Nicht abheilende Blutblasen mit einer geröteten Umrandung sind immer ein Warnsignal. Es kann sich aber auch um eine Entzündung oder ein Geschwür handeln, die behandelt werden müssen. Ursache kann eine bakterielle Infektion sein.
Was kann jeder gegen Blutblasen tun?
Die wichtigste Vorbeugungsmaßnahme ist eine gute Mundhygiene. Regelmäßig sollten Zahnfleisch und Zunge betrachtet werden, um schmerzende oder raue Stellen zu begutachten. Bei Entzündungsneigung kann mit Ratanhia-Mundwasser der Mund gespült werden. Auch mit verdünnter Calendula Essenz, Kamillentee oder Teebaumöl kann der Mundraum täglich gespült werden. Myrrhentinktur dient zum Bepinseln einer Blutblase im Mund.
Hausmittel können helfen, die Blutblase zu behandeln – vorausgesetzt, es handelt sich um eine Verletzung oder Verbrennung. So können zum Beispiel Eiswürfel gelutscht werden, um den Verletzungsschmerz zu lindern. Früh genug nach einem Verbrennen des Gaumens angewendet, kann oft eine Blasenbildung unterbunden werden. Bei oralen Verletzungen kann auch Gurkenwasser helfen, die Heilung zu unterstützen.
Vor dem Herunterschlucken sollte das Gurkenwasser mehrmals im Mund hin und her bewegt werden. Hamamelis-Tinktur kann durch Betupfen der Stelle mit einem getränkten Wattestäbchen heilungsfördernd wirken. Nicht jeder verträgt Hamamelis allerdings. Manche Menschen reagieren darauf allergisch. Ayurveda-Anhänger schwören darauf, einen Balsam aus Kurkumapulver und Honig herzustellen und die Blutblase damit zu betupfen.
Es ist auf jeden Fall hilfreich, das Abheilen durch das Essen weicher Lebensmittel, das Vermeiden von Nikotingenuss und Alkohol, oder das Spülen mit Kamillentee zu befördern. Um Entzündungen oder eine Öffnung der Blutblase zu vermeiden, sollte alles getan werden.
Bei ernsthafteren Problemen zum Arzt
Wenn irgendetwas darauf hinweist, dass es Probleme mit den Nieren oder niedrigen Thrombozyten-Werten gibt, oder wenn durch eine nicht abheilende Stelle im Mundraum der Verdacht auf Mundkrebs besteht, sollte der Arztbesuch nicht unnötig hinausgezögert werden. Mundhöhlenkrebs kann erfolgreich behandelt werden, wenn die Diagnose frühzeitig erfolgt. Rauchen und Alkohol in Kombination sind die wichtigsten Risikofaktoren für Mundhöhlenkrebs.
Daran erkranken Jahr für Jahr etwa 10.000 Menschen. Spätesten nach zwei Wochen, in denen eine vermeintliche Blutblase besteht, sollte der Arzt aufgesucht werden. Vom Mundhöhlenkrebs betroffen sind potenziell alle Bereiche der Mundhöhle. Zu beachten sind Veränderungen wie eine veränderte Mundschleimhaut, nicht abheilende Wunden oder Blutblasen.
Schmerzen verursachen die ersten Anzeichen von Mundhöhlenkrebs oft nicht. Treten zusätzlich geschwollene Hals-Lymphknoten, Müdigkeit, Schmerzen, Appetitverlust oder eine unerklärliche Gewichtsabnahme auf, sind das Alarmzeichen der Stufe Rot. Weitere Alarmsignale sind:
- weißliche oder gerötete Flecken im Mund
- wunde, blutende Stellen im Mund, die nicht abheilen
- Fremdkörpergefühl
- Schwellungen im Mund
- vermehrte Beschwerden beim Kauen und Schlucken
- stärkerer Speichelfluss
- locker werdende Zähne ohne erkennbare Ursache
- Probleme beim Sprechen
- eine unbeweglichere Zunge
- Taubheit an der Zunge, den Zähnen oder den Lippen
- oder ein verändertes Gefühl des Aufbisses