Wenn Sie an lästigem Schnupfen leiden, muss dies nicht unbedingt die Folge einer Erkältung oder einer Allergie sein. Oft ist die Ursache ganz woanders zu suchen – nämlich bei einer Krümmung der Nasenscheidewand. Die Schiefstellung der Nasenscheidewand wird auch als Septumdeviation bezeichnet. Genau genommen handelt es sich dabei um eine Abweichung von der Mittelstellung.
Menschen mit Septumdeviation leiden oft an einer verstopften Nase und einer behinderten Nasenatmung. Außerdem kann es auch zu Nasennebenhöhlenentzündungen oder zu häufigem Nasenbluten kommen. Wenn auch bei Ihnen eine Septumdeviation vorliegt, könnte eine Septumplastik – die Begradigung der Nasenscheidewand – die richtige Lösung für Sie sein.
Wie entsteht eine Septumdeviation?
Es gibt keine einzige Ursache für eine Nasenscheidewandverkrümmung. Oft verschiebt sich das Septum infolge einer Verletzung, doch auch ungleichmäßiges Wachstum während der Pubertät kann die Fehlstellung auslösen. Darüber hinaus kommt es vor, dass die Verkrümmung angeboren ist. Bei rund 60 bis 80 % aller Menschen lässt sich eine Septumdeviation diagnostizieren, allerdings spüren viele Betroffene keine Beschwerden.
Welche Symptome können auf eine Septumdeviation hinweisen?
Wenn Sie oft mit einer verstopften Nase oder häufigen Nasennebenhöhlenentzündungen zu kämpfen haben, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Diese Symptome sind für eine Septumdeviation charakteristisch. Bei Nasennebenhöhlenentzündungen kann der in den Nebenhöhlen angesammelte Schleim nicht ablaufen und löst Fieber aus. Außerdem fällt es Betroffenen schwer, durch die Nase zu atmen. Eine Septumbegradigung kann in solchen Fällen hilfreich sein.
Wie diagnostiziert der Arzt eine Nasenscheidewandverkrümmung?
Ein HNO-Arzt unterzieht Ihre Nase einer klinischen Untersuchung, um eine Septumdeviation festzustellen. Bei einer Nasenspiegelung (Rhinoskopie) wird die Nasenhöhle mit einem speziellen Nasenspekulum oder einem Nasenendoskop untersucht. Der Arzt misst, wie stark das Septum von seiner mittigen Form abweicht. Darüber hinaus führt der Arzt eine Nasendurchflussmessung durch, um zu ermitteln, wie sehr die Atmung eingeschränkt ist.
Nasenscheidewandkrümmung-OP
Bei der Septumplastik handelt es sich um einen operativen Eingriff. Die OP zur Begradigung des Septums wird unter Vollnarkose durchgeführt. Je nach Krümmung der Nasenscheidewand dauert die OP zwischen einer halben Stunde und zwei Stunden. In der Regel wird bei dem Eingriff die geschlossene Technik angewandt – das Septum wird über die Nasenlöcher begradigt. Liegt eine starke Verkrümmung vor, greift der Arzt auf die offene Technik zurück. Hier wird die Schleimhaut mit einem kleinen Schnitt von der Nasenscheidewand geschoben. Anschließend werden Knochen und Knorpel begradigt. Der Vorteil der offenen Technik liegt darin, dass bei diesem Verfahren eine viel genauere Begradigung möglich ist.
Risiken der OP
Vor dem Eingriff klärt Sie Ihr Arzt über mögliche Komplikationen auf. Obwohl nur die wenigsten Betroffenen mit Nachwirkungen zu kämpfen haben, treten diese dennoch gelegentlich auf. Wenn Blutungen auftreten, hilft der Einsatz von Tamponaden. Vorübergehend kann es zu Geruchsstörungen kommen. Postoperative Infektionen sind zwar selten, doch nicht gänzlich auszuschließen. Deshalb empfiehlt sich eine eingehende Pflege mit speziellen Salben und Ölen.
Was man bei der Nachbehandlung einer Septumplastik beachten muss
Nach der OP sind die meisten Patientinnen und Patienten für ein paar Tage arbeitsunfähig. Die vollständige Heilung dauert ungefähr vier Wochen. In den ersten zwei bis drei Wochen nach der OP sollten Sie auf Sport verzichten. Außerdem sollten Sie es in den ersten sechs Wochen vermeiden, sich zu schnäuzen. Auch von Schwimmbadbesuchen ist abzuraten. Ihr Arzt erklärt Ihnen, welche Pflegemittel Sie nach der Nasenscheidewandbegradigung verwenden müssen, damit die Heilung optimal verläuft.