26. Dezember 2024

Alopezie: Was kann man gegen Haarausfall tun?

Über 80 % aller Männer haben es früher oder später mit Haarausfall zu tun. In den meisten Fällen ist dieser erblich. Frauen sind davon gelegentlich auch betroffen, bei diesem Geschlecht ist aber meistens eine konkrete Erkrankung die Ursache. Für sie ist der Umgang mit diesem Symptom besonders schwierig. Doch auch viele Männer wünschen sich bei Geheimratsecken, Tonsur oder Glatzenbildung die Haarpracht ihrer Jugend zurück. Bislang lässt das universelle Heilmittel gegen Haarausfall auf sich warten. Doch einige Präparate und Methoden haben sich diesbezüglich auch heute bereits als sehr wirkungsvoll erwiesen.

Warum fallen Haare aus?

Grundsätzlich gilt: Der Ausfall von Haaren ist keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Es liegt immer eine Ursache vor, welches zu diesem Krankheitsbild geführt hat. Auch wenn es geschlechtsspezifische Häufungen gibt, sind die eigentlichen Ursachen immer die Gleichen. Folgende Erkrankungen können zu Haarausfall führen:

  • Genetisch bedingte Gründe („Androgenetische Alopezie“)
  • Medikamentöse Ursachen (z.B. im Rahmen einer Chemotherapie)
  • Psychische Ursachen (z.B. kreisrunder Haarausfall)
  • Nährstoffmangel (z.B. Eisen)
  • Schlechte Pflege und Umweltfaktoren

Die genetisch bedingte Alopezie ist die häufigste Ursache für den Haarausfall. „Andros“ deutet bereits darauf hin, dass es vor allem Männer betrifft (griechisch Andros = der Mann). Hier ist es das Sexualhormon DHT (Dihydrotestosteron) gegen das der Körper eine gewisse Empfindlichkeit entwickelt. Nicht umsonst sind Männer mit Glatzen deshalb besonders „kernig“ im Auftreten. Ein Überhang an Testosteron hat häufig ein Alphamännchen-Verhalten zur Folge. Die Chemo-Glatze ist ein weit bekanntes Symptom. Jedoch ist davon nicht nur das Haupthaar betroffen, sondern auch die gesamte Behaarung. Wimpern, Achsel- und Schambehaarung geht während dieser Behandlung ebenfalls verloren.

Die gute Nachricht ist, dass diese restlos zurückkehrt, sobald man die Medikamente absetzen kann. Psychische Ursachen können stressbedingt sein. Hier kann man zwischen den symptomatischen und den selbstaggressiven Varianten unterscheiden. Beim symptomatischen psychischen Haarausfall geht die Behaarung stellenweise verloren. Ein typisches Symptom dazu ist der „kreisrunde Haarausfall“. Hierbei entstehen Mini-Glatzen, in etwa der Größe eines Zwei-Euro Stücks. Diese wachsen aber wieder zu. Diese Form des Haarausfalls ist bei Frauen häufiger als bei Männern.

Ein anderes psychisches Haarausfallsymptom ist die Selbstaggression. Hierbei reißen sich die Betroffenen die Haare selbst aus. Es ist vergleichbar mit dem „Ritzen“. In beiden Fällen kann eine Psychotherapie den Haarausfall beenden. Besonders einfach zu behandeln ist ein Haarausfall, der auf eine Mangelernährung zurückgeht. Eisen ist hier ein wichtiges Spurenelement. Dessen Mangel lässt sich durch viele andere Symptome wie extreme Müdigkeit oder eingerissene Mundwinkel feststellen. Eine Anpassung der Ernährung lässt diese Symptome verschwinden. Ebenfalls gute Chancen auf eine schnelle Besserung hat man bei schlechter Pflege und Umweltfaktoren. Hier kann ein aktives Haarpflege-Management schnell dafür sorgen, dass sich die Haarpracht wieder erholt.

Haare optimal versorgen

Madam C. J. Walker war die erste schwarze Millionärin der USA. Sie hat ein Verfahren entwickelt, mit dem schwarze Arbeiterinnen ihre Haare wiederherstellen konnten. Mit einer Kollektion aus Nährstoffen, Pflegemitteln und Zusätzen gelang es ihr, Tausende von Frauen vom Stigma des Haarausfalls zu befreien. Dies zeigt, dass Haarausfall kein Schicksal ist, sondern dass diesem Symptom aktiv begegnet werden kann. Die Drogeriemärkte und Apotheken bieten hierzu eine umfassende Kollektion und Beratung an.

Haartransplantationen

Bei einer Haartransplantation werden die vorhandenen Haarfollikel auf der gesamten Kahlstelle verteilt. Diese Operation ist ein chirurgischer Eingriff mit den entsprechenden Risiken. Die Kosten muss man selbst tragen. Es ist jedoch zu empfehlen, nur seriöse Praxen mit dieser Aufgabe zu betrauen. Im DACH Raum findet man dazu reichlich Angebote. Der Deutschland / Schweiz Haartransplantation-Vergleich gibt dazu genaue Auskunft.

Perücken und Toupets

Wenn nichts mehr hilft oder man sich nicht dem Risiko von medikamentösen Nebenwirkungen aussetzen will, sind künstliche Haare der beste Weg gegen Haarausfall. Perücken und Toupets sind heute in so hoher Qualität verfügbar, dass sie von Echthaar nicht zu unterscheiden sind.

Medikamentöse Unterstützung

Vorab: Die Einnahme von Medikamenten sollte immer ärztlich abgesprochen sein! Folgende Präparate haben sich bei der Behandlung von Haarausfall als wirkungsvoll erwiesen:

  • Finasterid
  • Minoxidil
  • Zink, Eisen, Glukokortikoide

Finasterid ist ein Medikament, welches bei einer vergrößerten Prostata gute Erfolge erzielt hat. Es wirkt dem DHT entgegen. Das hebt dessen Haarwuchs-Blockade auf und die Haarpracht kehrt oft zurück. Setzt man die Medikamente wieder ab, fallen die Haare jedoch abermals aus. Langzeiteinnahmen von Medikamenten haben aber meistens Nebenwirkungen zur Folge.

Minoxidil ist eigentlich ein Medikament gegen Bluthochdruck. Seine Anwendung gegen Haarausfall ist rein äußerlich. Es wird als Tinktur aufgetragen. Damit ist es wesentlich ungefährlicher als die permanente Einnahme von Finasterid. Indikationen gegen die Dauerbehandlung sind bislang noch nicht bekannt. Jedoch kann es zu Juckreiz und Rötungen der Haut kommen. Zink und Glukokortikoide haben sich bei kreisrundem Haarausfall als zusätzliche medikamentöse Unterstützung als wirkungsvoll erwiesen.

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