Blutergüsse, in der medizinischen Fachsprache als Hämatome bekannt, sind sichtbare Zeichen der Heilung und Abwehrreaktion des Körpers auf Verletzungen. Entstehend durch den Austritt von Blut aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe, manifestieren sie sich in Farbveränderungen der Haut, die zunächst blau oder violett daherkommen, später dann aber ins grün-gelbliche übergehen. Diese Farbpalette ist nicht nur ein Indikator für den Alterungsprozess des Blutergusses, sondern auch ein Zeichen für die verschiedenen Phasen der Heilung.
Ist es ein gutes Zeichen, wenn ein Hämatom abblutet?
Die Resorption des ausgetretenen Blutes ist ein natürlicher Vorgang, bei dem der Körper das Hämatom abbaut und abtransportiert, was im Endeffekt zur vollständigen Heilung führt. Die Dauer dieses Prozesses kann jedoch variieren. Die ist abhängig von Faktoren wie dem Umfang der Verletzung, der betroffenen Körperregion und der individuellen Gesundheit des Einzelnen. Ein vollständig verheiltes Hämatom hinterlässt in der Regel keine dauerhaften Spuren auf der Haut. Diese Tatsache liefert einen der vielen Beweise zu der Selbstheilungsfähigkeit des menschlichen Körpers.
Wie entstehen Hämatome: Die häufigsten Ursachen
Hämatome, im Volksmund auch „blaue Flecken“ genannt, entstehen häufig als Folge direkter physischer Einwirkungen, wie Stößen oder Schlägen, die die Blutgefäße unter der Haut oder in tieferen Gewebeschichten beschädigen. Verschiedene physische Einwirkungen entstehen zum Beispiel durch unachtsames Verhalten, wie dem Stoßen an Möbeln oder kleinen Haushaltsunfällen. Oft hat man diese kleinen Vorfälle schon wieder vergessen, bevor der Bluterguss in Erscheinung tritt.
Nicht nur Traumata oder Unfälle sind Auslöser; auch chirurgische Eingriffe können zu umfangreichen Hämatomen führen, da sie oft mit dem Durchtrennen von Gewebe und Blutgefäßen verbunden sind. In selteneren Fällen können Hämatome auch ein Hinweis auf tiefer liegende medizinische Probleme sein, wie beispielsweise Gerinnungsstörungen, die die Blutstillung beeinträchtigen und somit die Neigung zu Blutergüssen erhöhen. Weiterhin beeinflussen bestimmte Medikamente die Blutgerinnung.
Dazu gehören Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer), die zu einer erhöhten Anfälligkeit für die Bildung von Hämatomen führen. Menschen, die diese Art von Medikamenten einnehmen, sollten nach Stößen oder Unfällen wachsam sein. Die Ursachen von Hämatomen sind insgesamt sehr vielfältig und reichen von einfachen physischen Traumata bis hin zu komplexen gesundheitlichen Zuständen.
Was versteht man darunter, wenn ein Hämatom abblutet?
Wenn ein Hämatom „abblutet“, bezieht sich dieser Ausdruck auf den natürlichen Abbau- und Heilungsprozess, bei dem der Körper das angesammelte Blut innerhalb des Gewebes abbaut und resorbiert. Dieser Vorgang ist ein entscheidender Teil der Heilung und führt dazu, dass das Hämatom im Laufe der Zeit verblasst und schließlich verschwindet. Der Abbau erfolgt durch enzymatische Prozesse im Körper, bei denen Makrophagen, eine Art von weißen Blutkörperchen, das geronnene Blut aufspalten und abtransportieren.
Dieser Prozess ist auch für die charakteristische Farbveränderung des Hämatoms verantwortlich. Dabei wird das Hämoglobin im Blut abgebaut und es entstehen verschiedene Zwischenprodukte, die dem blauen Fleck seine unterschiedlichen Farbtöne verleihen. Das Abbluten eines Hämatoms ist somit ein Zeichen dafür, dass der Körper aktiv an der Wiederherstellung und Heilung der betroffenen Stelle arbeitet. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Größe des Hämatoms und der individuellen Heilungsfähigkeit des Körpers ab.
Wie kann man den Abbau eines Hämatoms beschleunigen?
Um den Abbau eines Hämatoms zu beschleunigen, können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, die darauf abzielen, den Heilungsprozess zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern. Eine weit verbreitete Methode ist die Anwendung von Kälte kurz nach der Entstehung des Blutergusses. Kühlung reduziert die Durchblutung und kann somit die Schwellung sowie die Blutung ins Gewebe minimieren.
Es wird empfohlen, die Kälte in Form von Eis oder Kältepacks, eingewickelt in ein Tuch, um direkten Hautkontakt zu vermeiden, für etwa 15-20 Minuten mehrmals täglich anzulegen. Nach den ersten 48 Stunden kann hingegen die Anwendung von Wärme helfen, die Blutzirkulation und damit den Abtransport von abgebauten Blutbestandteilen zu fördern. Eine leichte Massage um die betroffene Stelle herum kann ebenfalls förderlich sein, sollte jedoch sehr vorsichtig erfolgen. Zu viel Druck kann das betroffene Gewebe weiter schädigen.
Des Weiteren kann die Hochlagerung der betroffenen Körperregion den Abbau unterstützen, indem sie den Blutfluss erleichtert und Schwellungen reduziert. Die Einnahme von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln oder Vitaminen, insbesondere Vitamin C und Zink, hat ebenfalls einen positiven Effekt, da diese Stoffe zur Stärkung der Gefäßwände und zur Unterstützung der Hautregeneration beitragen. Bei größeren Hämatomen oder wenn Zweifel an der bestmöglichen Behandlung bestehen, sollte jedoch immer ein Arzt zu konsultiert werden. Dies gilt insbesondere, wenn das Hämatom ohne erkennbare Ursache auftritt oder nicht innerhalb einer angemessenen Zeit heilt.