Zu Beziehungen gehört in den meisten Fällen körperliche Nähe wie Kuscheln, zärtliche Berührungen und auch mehr Intimität. Wenn die Frau in der Beziehung die Lust auf solche Nähe verliert und lieber auf Abstand geht, kann das sehr unterschiedliche Gründe haben. Was mögliche Ursachen sind und wie Paare wieder körperliche Nähe zueinander herstellen können, dazu liefert dieser Artikel umfangreiche Informationen.
Was sind die Gründe, wenn Frauen keine körperliche Nähe wollen?
Möchte die eigene Partnerin keine körperliche Nähe mehr, zeigt sich das meistens durch einen Rückzug, die Vermeidung intimer Situationen und mangelnde Eigeninitiative. Das kann für den Partner schnell frustrierend werden und zu Spekulationen über die Ursache führen. Wichtig ist in diesem Fall, dass man das Gespräch mit der Partnerin sucht und nach den Ursachen für den Rückzug fragt. Nur so lässt sich körperliche Nähe langsam wieder aufbauen und die Beziehung vertiefen. Grundsätzlich können die Ursachen für einen körperlichen Rückzug nämlich in sehr unterschiedlichen Bereichen wie der Beziehung selbst oder bei der Partnerin liegen.
Auch manche Krankheiten sind eine mögliche Ursache. Bestand hingegen von Beginn der Beziehung an kein großes Interesse an körperlicher Nähe, kann auch eine asexuelle Ausrichtung der Partnerin der Grund sein. Asexualität bedeutet, dass sich Personen keine intimen Momente mit dem Partner wünschen. Das sollte dann jedoch bereits seit Beginn der Beziehung der Fall sein.
Ursachen innerhalb der Beziehung
Gibt es in einer Beziehung ungeklärte Konflikte, kann dass einen Rückgang der körperlichen Nähe nach sich ziehen. Wer auf den eigenen Partner aufgrund eines Streits sauer ist, der hat sicherlich wenig Lust auf innige Umarmungen und wünscht sich stattdessen eine Klärung der Beziehungsprobleme. Ebenso kann Unzufriedenheit in der Beziehung zum körperlichen oder emotionalen Rückzug der Partnerin führen. Das passiert zum Beispiel bei fehlender Wertschätzung und Anerkennung. Kümmert sich die Partnerin beispielsweise alleine um den Haushalt und bekommt hierfür nur wenig oder gar keine Anerkennung, fühlt sie sich möglicherweise im Stich gelassen und vermeidet intime Momente.
Auch ein Vertrauensbruch wie eine Affäre kann einen Rückzug nach sich ziehen. Ebenso kommen unterschiedliche Bedürfnisse als Auslöser für eine körperliche Distanz zwischen Partnern in Frage. Nicht immer haben beide ein gleich intensives Bedürfnis nach Zärtlichkeit und dann kein sich ein Part in der Beziehung vernachlässigt oder zurückgewiesen fühlen. Außerdem verändert sich der Wunsch nach körperlicher Nähe manchmal im Laufe der Zeit. Passiert das nicht bei beiden Partnern in der gleichen Art und Weise, kann auch hierdurch Unzufriedenheit entstehen.
In seltenen Fällen ist der Grund für den körperlichen Rückzug eine Affäre. Wenn das Interesse am eigenen Partner verschwunden ist und die Beziehung in einer schweren Krise steckt, kann sich die Partnerin zu einem anderen Mann hingezogen fühlen. Das hat meistens Abstand in der Beziehung zur Folge. Allerdings sind Affären nur selten der Grund für mangelnde Intimität. Meistens hat diese andere Ursachen, die sich gemeinsam herausfinden lassen.
Gründe im Leben der Frau
Gibt es innerhalb der Beziehung keine nennenswerten Probleme und die Partnerin zieht sich trotzdem immer weiter zurück, liegen die Ursachen möglicherweise in ihr. Menschen mit einem sehr geringen Selbstwertgefühl vertreten manchmal die Meinung, es nicht Wert zu sein, geliebt zu werden. Diese Annahme kann das Zulassen körperlicher Nähe erschweren. Auch Unsicherheit und Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper nehmen manchen Frauen die Lust am Kuscheln und an anderen Zärtlichkeiten.
Außerdem ist Stress ein häufiger Auslöser für einen emotionalen und körperlichen Rückzug. Alltagsstress oder eigene Sorgen beschäftigen uns und nehmen viele Kapazitäten in Anspruch. In solchen Lebensphasen fehlt manchmal die Ruhe und Entspannung, um sich auf Zärtlichkeiten einzulassen. Körperliche Nähe wird dann schnell als lästig und weiterer Stressfaktor empfunden. Verschwindet der Stress aus dem Alltag, kommt es meistens auch wieder zu mehr körperlicher Nähe zwischen den Partnern.
Krankheiten als Grund für körperlichen Abstand zum Partner
Menschen mit Depressionen ziehen sich häufig von allen sozialen Kontakten zurück. Das trifft irgendwann auch den eigenen Partner. Gemeinsame Unternehmungen werden immer seltener, es findet kaum Kommunikation statt und auch körperliche Nähe wird von Betroffenen gemieden. Ein häufig bei Patienten mit Depressionen auftretendes Symptom ist eine geschwächte Libido.
Deutlich seltener kommt es im Zusammenhang mit einer Depression zu einer gesteigerten Libido. Bei Erkrankungen mit chronischen Schmerzen können Berührungen durch den Partner als unangenehm empfunden werden. Auch das hat dann oft zur Folge, dass sich die Partnerin zurückzieht und körperliche Nähe meidet.
Tipps: So kann man körperliche Nähe in Beziehungen stärken
Wer in seiner eigenen Beziehung unzufrieden ist und sich mehr körperliche Nähe zu seiner Partnerin wünscht, der sollte zunächst das Gespräch suchen. Dabei ist es wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kommunizieren und der Partnerin keine Vorwürfe zu machen. Ebenso sollten ihre Bedürfnisse erfragt werden. Auf diesem Weg lässt sich die Ursache für den Rückzug aus gemeinsamer Intimität feststellen. Ist der Grund beiden Partnern bekannt, kann an einer Lösung des Problems gearbeitet werden, um wieder mehr Zeit für Zärtlichkeit miteinander zu haben.
Resultiert die mangelnde körperliche Nähe aus einer Beziehungskrise, kann der Gang zur Paartherapie dabei helfen, die gemeinsamen Probleme zu überwinden. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn beide Partner zu diesem Schritt bereit sind und gemeinsam an ihrer Beziehung arbeiten möchten. Liegen Krankheiten wie eine Depression als Ursache vor, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Er kann mit geeigneten therapeutischen Maßnahmen die Lebensqualität der erkrankten Person wieder verbessern, was langfristig auch zu mehr Nähe innerhalb der Beziehung führt. In solchen Fällen ist Geduld gefragt, denn ein Heilungsprozess kann einige Monate Zeit in Anspruch nehmen.
Kleine Verhaltensänderungen mit großer Wirkung
Sind die Gründe für mangelnde Intimität mit der Partnerin nicht schwerwiegend, sondern einfach nur den Strukturen des Alltags geschuldet, helfen oft schon kleine Verhaltensänderungen. Sie geben der Nähe wieder mehr Raum und stärken dadurch die Beziehung langfristig. Ein Beispiel hierfür sind Kuscheldates. Damit ist gemeint, dass sich Partner bewusst ein Zeitfenster in ihrem Alltag suchen, in dem sie sich zum Kuscheln verabreden. Dabei sollten Ablenkungen wie die eigenen Smartphones, Arbeit und Unterbrechung durch die eigenen Kinder vermieden werden. Stattdessen steht in diesem Zeitfenster nur die Paarzeit im Fokus.
Wichtig ist auch, eine entspannte Atmosphäre zum Kuscheln zu schaffen. Dazu können ruhige Musik, gedämpftes Licht, ein kuscheliges Sofa und angenehme Düfte beitragen. Im Idealfall vereinbaren beide ein festes Zeitfenster pro Woche, in dem sie sich regelmäßig Zeit füreinander nehmen. Ist hingegen der Stress im Alltag der Grund für den körperlichen Rückzug der Partnerin, kann ein Partner für Stressreduktion sorgen. Vielleicht lassen sich die Aufgaben im Haushalt oder der Kinderbetreuung neu aufteilen. Übernimmt der Partner hier zusätzliche Aufgaben, ist die Partnerin entlastet und hat möglicherweise wieder mehr Zeit und Lust, sich auf körperliche Nähe einzulassen.
Auch etwas Abwechslung kann neuen Schwung in die Intimität einer Partnerschaft bringen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Date in einer Bar oder einem Restaurant, bei dem sich beide noch einmal ganz neu erobern? Hier kommt schnell prickelnde Erotik auf, die eingefahrene Verhaltensmuster durchbricht und für neue Spannung sorgt. Beim Ausprobieren neuer Dinge sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist nur, dass sich beide darauf einlassen möchten und mögliche Grenzen vorab klar kommuniziert werden.
Wenn Frauen keine körperliche Nähe wollen: Unser Fazit
Die Ursachen für mangelnde körperliche Nähe in einer Partnerschaft können sehr vielseitig sein. In den seltensten Fällen sind sie ein Anzeichen für das Ende der Beziehung, denn meistens ist der Alltag mit all seinen Herausforderungen und Routinen Schuld an der fehlenden Nähe. Gibt sich ein Paar zusammen auf Ursachensuche und findet eine offene Kommunikation statt, dann lässt sich die ungewollte Distanz in vielen Fällen schnell überwinden. Mit etwas Einfallsreichtum und Lust auf Neues entstehen dann schnell wieder Intimität und Nähe zueinander.