Einige Menschen haben nach dem Übergeben Probleme mit ihrem Hals und der Speiseröhre. Dabei wird eine Art Brennen ausgelöst, das vergleichbar mit Sodbrennen ist. Bei den meisten verschwinden die Schmerzen schnell wieder, aber sie können auch auf schwerwiegende Probleme hinweisen. Doch woher kommt der Schmerz eigentlich? Und wie lässt er sich vermeiden?
Ursachen für Halsschmerzen nach dem Erbrechen
Das Erbrechen selbst kann durch eine Reihe von verschiedenen Faktoren ausgelöst werden. Oftmals handelt es sich dabei um etwas, das der Magen loswerden möchte. Und der beste Weg dafür führt zurück durch die Speiseröhre, wodurch der bekannte Würgereiz ausgelöst wird. Ursachen sind hier Krankheiten oder unverträgliche Lebensmittel. Wenn das Erbrochene nach außen gelangt, kommt dabei auch immer Magensäure mit nach oben. Und genau diese ist dafür verantwortlich, dass einige Menschen nach dem Übergeben an Halsschmerzen leiden.
Wie der Name bereits sagt, handelt es sich hierbei um eine Säure, die die Schleimhäute und den Kehlkopf angreift. Sie hat einen pH-Wert von 1 bis 1,5 und ist somit sehr sauer. Normalerweise befindet diese sich nur im Magen und hilft dort, Lebensmittel zu zersetzen. Die dortigen Schleimhäute sind ausreichend gegen die ätzende Wirkung geschützt. Wird die Säure aber in die Speiseröhre getragen, so kommt es zu einer Verätzung. Dies geschieht unter anderem, wenn man sich übergibt.
Typische Symptome nach dem Erbrechen:
- brennende Schmerzen
- Schluckbeschwerden
- Heiserkeit
- leichte Atemnot
- Reizhusten
- Druck in der Speiseröhre
Diese Symptome sind noch kein Grund zur Besorgnis und völlig normal, nachdem man sich übergeben hat. Sie sind in den meisten Fällen keine Hinweise auf schlimme Erkrankungen, sondern nur eine Nebenwirkung der Magensäure.
Wer ist besonders betroffen?
Menschen, die normalerweise schon mit Sodbrennen (Reflux) oder anderen Magenbeschwerden zu kämpfen haben, sind häufiger davon betroffen. Auch ohne sich zu übergeben, kommt es manchmal dazu, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt und dort zu Schmerzen führt. Der Verzehr bestimmter Lebensmittel und Getränke führt ebenfalls zu ähnlichen Problemen. Lebensmittel mit starkem Geschmack, mit viel Fett oder Zucker sollten vermieden werden, zudem Getränke mit Kohlensäure, Alkohol und Kaffee.
Behandlungsmethoden gegen die Halsschmerzen nach Erbrechen
In den meisten Fällen halten die Halsschmerzen nach dem Erbrechen nicht lange an. Der Reiz, der durch die Magensäure hervorgerufen wurde, lässt sich oftmals schon mit etwas Wasser oder einem warmen Tee ausgleichen. Trinken Sie langsam, damit sich die Wirkung auch entsprechend entfaltet. Auf Getränke mit Kohlensäure sollten Sie hier verzichten, denn auch hier stecken Säuren drin, die die Schmerzen nur verstärken. Ein weiterer Trick ist es, mit etwas Salzwasser in der Kehle zu gurgeln und so die Säure zu neutralisieren. Der Rachen- und Mundbereich wird so ausgespült und das Salz wirkt entgegen der Magensäure.
Um die Schmerzen über die nächsten Stunden weiter zu lindern, wird die Einnahme von weichen Lebensmitteln empfohlen. Verzichten Sie auf Speisen mit rauer oder kantiger Oberfläche. Auch zu scharfe Lebensmittel sollten nicht gegessen werden, damit der Magen nicht noch einmal gereizt wird. Zu empfehlen sind Bananen oder eine lauwarme Suppe. Auf Milchprodukte sollten Sie erst einmal verzichten.
Der Griff zu einem Halsbonbon ist ebenfalls eine gute Möglichkeit, die Speiseröhre wieder zu beruhigen. Hier sind Bonbons aus natürlichen Kräutern zu empfehlen, am besten ohne Zucker. Es gibt auch spezielle Lutschtabletten gegen Sodbrennen in Apotheken oder Drogerien zu kaufen. Wer an einer Refluxerkrankung leidet, wird vermutlich auch dafür schon Medikamente besitzen. Diese helfen ebenfalls, die Schmerzen zu lindern und die Auswirkungen der Magensäure einzudämmen. Sie neutralisieren den pH-Wert der Speiseröhre und helfen, die angegriffenen Zellen der Kehlkopfschleimhaut wiederherzustellen.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Die Halsschmerzen sollten mehrere Stunden nach dem Erbrechen wieder von selbst verschwinden. In den meisten Fällen gelangt nicht viel Magensäure in die Speiseröhre, um ernsthafte Schäden hervorzurufen. Mit den oben genannten Behandlungen sollten die Schmerzen wieder weggehen. Sollte Ihr Hals länger als einen Tag wehtun oder sogar noch schlimmer werden, dann ist ein Arzt aufzusuchen. Dies gilt auch, wenn schon direkt nach dem Erbrechen eine akute Atemnot festgestellt wird.
Hierbei handelt es sich um eine Schwellung der Kehlkopfschleimhaut durch den Reiz der Magensäure. Diese schnürt einem wortwörtlich die Kehle zu, weshalb schnelles Handeln nötig ist. Beim Arzt werden entsprechende Medikamente verabreicht, die die Schmerzen und Schwellungen lindern. Wenn diese Symptome öfter auftreten, dann sollte eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) veranlasst werden. Diese hilft, die genaue Ursache für die Probleme herauszufinden. Dasselbe gilt auch für häufiges Übergeben, was ebenfalls krankheitsbedingte Ursachen haben kann.
Beide Probleme sollen, vor allem wenn sie gemeinsam auftreten, ernst genommen werden. Häufiges Erbrechen kann auf körperliche, aber auch psychische Probleme hinweisen. Wenn zusätzlich noch chronische Halsschmerzen nach dem Erbrechen auftreten, ist dies für Betroffene eine doppelte Belastung, die aber mit ärztlicher Hilfe behoben werden kann. Der häufige Angriff von Magensäure auf den Kehlkopf kann dazu führen, dass sich dieser nicht mehr richtig erholt. Zudem steigt das Risiko für Kehlkopfkrebs. Deshalb ist es wichtig, die Ursache für das Übergeben zu finden und dies gezielt zu bekämpfen, damit keine fortlaufenden Krankheiten entstehen.