Piercings erfreuen sich einer ungebrochenen Beliebtheit. Die tollen Schmuckstücke können an zahlreichen verschiedenen Stellen des Körpers getragen werden, sodass viele Piercing-Fans ihren Körperschmuck nicht nur als Accessoire, sondern vielmehr als wichtigen Ausdruck ihrer individuellen Persönlichkeit verstehen.
Populär sind aktuell vor allem Zungenpiercings, Nasenpiercings, Bauchnabelpiercings sowie Piercings an verschiedenen Stellen der Ohren. Daneben entscheiden sich viele Menschen auch für das Stechen eines Piercings in intimeren Regionen, wie den Brustwarzen oder den Schamlippen.
Wurde das Piercing erst einmal gestochen, soll der Schmuck selbstverständlich so lange wie möglich für Freude sorgen. Die Voraussetzung dafür besteht in einer umfassenden und korrekten Pflege des Piercings. Vor allem direkt nach dem Stechen sind für die richtige Nachsorge bestimmte Punkte zu beachten. Welche das sind, wird im Folgenden erklärt.
Allgemein: Die Dauer des Heilungsprozesses
Im Rahmen des Piercens wird der Haut eine Wunde zugefügt. Allerdings bildet sich bei dieser, im Gegensatz zu herkömmlichen offenen Wunden, keine Kruste. Somit besteht kein Schutz der Hautverletzung vor dem Eindringen von Keimen und Schmutz. Eine sorgfältige Hygiene ist daher von größter Bedeutung bei der Piercingpflege.
Wie lange der Heilungsprozess dauert, lässt sich pauschal kaum beantworten. Beeinflusst wird die Heilungsgeschwindigkeit etwa von der Piercingstelle. Bei einem Lippenbändchen- oder Augenbrauenpiercing läuft die Heilung so beispielsweise recht zügig ab. Das Gleiche gilt für Piercings im Intimbereich, da sich die Schleimhäute schneller regenerieren. Eine längere Heilungszeit geht erfahrungsgemäß mit einem Bauchnabel- oder einem Knorpelpiercing einher. Im Ratgeber Nippelpiercing Schmuck und Infos lässt sich zudem mehr über die Heilungszeit der Brustwarzenpiercings erfahren.
Sowohl eine gesunde Lebensweise als auch eine sorgfältige Hygiene beeinflussen den Heilungsprozess positiv. Ebenfalls ist der Einsatz von desinfizierenden Wundsalben zur Unterstützung der Heilung zu empfehlen. Es gibt einige Beschwerden, die sich als vollkommen normal bewerten lassen, nachdem ein Piercing gestochen wurde – dies stellen also keinen Grund zur Panik dar. Sie bestehen in Schwellungen, Rötungen, dem Austritt von Wundflüssigkeit, Druckschmerzen sowie einem leichten Bluten oder Brennen.
Neues Piercing: So gelingt die perfekte Nachsorge
Um die Heilung der Wunde bestmöglich zu unterstützen, ist die Pflege des neuen Körperschmucks unbedingt ernst zu nehmen. Zu übertriebene Pflegemaßnahmen sind jedoch ebenfalls nicht sinnvoll, da auch diese Entzündungen, Infektionen und Hautirritationen begünstigen können.
Am ersten Tag ist das Piercing vollkommen in Ruhe zu lassen. Die Pflege beginnt somit erst am zweiten Tag nach dem Stechen. Von Bedeutung ist es generell, Stress weitestgehend zu vermeiden und eine ausreichende Erholung sicherzustellen. Das neue Piercing sollte so wenig wie möglich berührt werden. Sind Berührungen unbedingt nötig, müssen die Hände im Vorfeld desinfiziert werden.
In den ersten Wochen mit dem neuen Körperschmuck sind einige Aktivitäten grundsätzlich zu vermeiden. Zu diesen gehören Schwimmbad-, Solarium- und Saunabesuche, wie auch Vollbäder. Während der Heilung darf das erste Schmuckstück nicht entfernt werden. Zudem ist darauf zu achten, dass das Piercing keinem unnötigen Druck ausgesetzt wird.
Falls sich Blutkrusten auf der Einstichstelle bilden, sind diese – wie auch eventuelles Gewebesekret – zweimal täglich mit einer antibakteriellen Lotion und etwas Wasser zu entfernen. Anschließend erfolgt der Auftrag eines Pflegemittels. Im Stichkanal muss das Schmuckstück außerdem eventuell einige Male hin und her bewegt werden. Dies gilt allerdings nur, wenn dies vom Piercer ausdrücklich vorgegeben wird.