Der Zyklus der Frau ist ein fein aufeinander abgestimmtes Spiel der Hormone. In einem Rhythmus von ungefähr vier Wochen durchläuft der Körper ein Intervall, dessen Höhepunkt der Eisprung und die fruchtbaren Tage sind. An jedem Tag des Zyklus mischen sich die Hormone zu einer neuen Komposition und nur an wenigen Tagen ist es möglich, schwanger zu werden.
Dieses Körperwissen können Frauen mit Kinderwunsch nutzen und fruchtbare Tage berechnen. Voraussetzung ist jedoch, den eigenen Körper vor der Verwendung eines Eisprungkalenders gut zu kennen und ihn für einige Monate sehr genau zu beobachten.
Wie läuft der Zyklus ab?
Schon wenige Tage vor der Menstruation stellt sich der Körper auf den Neustart des Zyklus ein. Die Konzentration der Hormone Progesteron und Östrogen sinkt ab. Dieser Beginn ist zeitlich nicht zuverlässig erfassbar und daher gilt der 1. Tag der Periode als erster Zyklustag. Der Eisprung erfolgt in der Mitte des Zyklus. 12 bis 16 Tage nach dem Einsetzen der Periode folgen demnach die fruchtbaren Tage. In der zweiten Zyklushälfte bereitete sich der Körper wieder auf die nächste Periode oder auf die Schwangerschaft vor. Je nachdem, ob eine Befruchtung stattgefunden hat oder nicht.
Der Zyklus ist keine Atomuhr
Früher galt nur ein 28-Tage-Zyklus als normal. Heute weichen Mediziner von dieser starren Sichtweise ab. Der monatliche Zyklus darf eine Länge von 32–35 Tagen haben oder auch nur 23 Tage lang sein. Wichtig für die Berechnung des Eisprungs ist die Regelmäßigkeit. Es ist daher sinnvoll, den Körper über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Eisprungkalender, in denen immer der erste Tag der Periode notiert wird, geben einen guten Überblick. Bei einer stark schwankenden Zykluslänge, die nicht durch Krankheiten beeinflusst wird, ist eine Untersuchung in einer gynäkologischen Praxis sinnvoll.
Der normale Zyklus kann sich immer mal etwas verschieben und verändert sich mit dem Alter. Mit der Zykluslänge verschieben sich auch die fruchtbaren Tage. Neben dem Abzählen der Kalendertage bis zum Eisprung können zusätzliche Körpersignale die Zuverlässigkeit erhöhen. Die Messung der Basaltemperatur und die Beobachtung des Zervixschleims helfen dabei, die fruchtbaren Tage genauer zu bestimmen. Paare, die vor dem Babywunsch mit der Natürlichen Familienplanung verhütet haben, kennen die körperlichen Signale sehr genau und erkennen die Veränderungen sofort.
Fruchtbare Tage berechnet und trotzdem nicht schwanger?
Zunächst sollten Paare immer im Blick haben, dass eine Schwangerschaft ein natürlicher Vorgang ist. Unabhängig davon, wie sorgfältig ein Eisprungkalender geführt wird, folgt der Körper der Frau den Gesetzen der Hormone. Stress, Krankheiten, Schlafmangel, eine schnelle Gewichtsreduzierung oder Gewichtszunahmen können den Zyklus schon geringfügig verändern. Der Eisprung ist zudem kein Garant für eine Schwangerschaft.
Die Chance einer Befruchtung in der Zyklusmitte liegt ungefähr bei 30 %. Die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung hängt auch von den Lebensumständen ab. Ein altes Sprichwort sagt, dass es zum schwanger werden und zum Tango tanzen immer zwei Personen braucht. Für die Erfüllung eines Babywunsches ist das Wissen über die fruchtbaren Tage wertvoll, die Umsetzung ist Partnerarbeit. Dazu gehört auch die Bereitschaft, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, falls die Schwangerschaft lange auf sich warten lässt.