25. November 2024

Bärlauch vermehren: So gelingt es in wenigen Schritten

Bärlauch gehört wohl zu den beliebtesten Wildkräutern hierzulande. Jedes Jahr begeben sich zahlreiche Personen in die Wälder Deutschlands und halten Ausschau nach dem würzigen Kraut, welches an Knoblauch und Zwiebel erinnert. Doch gerade Besitzer eines eigenen Gartens denken womöglich immer wieder über das Vermehren des Bärlauchs nach.

Immerhin scheint dies um einiges einfacher, als jeden März in den nächsten Wald zu trotten und dort zu sammeln. Und tatsächlich ist das Vermehren des Krauts auch im eigenen Garten möglich! Es ist jedoch wichtig, dass Sie einige Dinge beachten und dem Kraut überdies die richtigen Bedingungen bieten. Wir klären auf.

Bärlauch vermehren: Der richtige Boden ist essentiell

Bärlauch wächst normalerweise im Wald, und zwar bevorzugt in Laubwäldern. Dementsprechend bevorzugt er auch einen lockeren, nährstoffhaltigen und humosen Boden. Mehr als das ist es wichtig, dass das Wildkraut schattig wächst. Dies muss nicht unbedingt in der dunkelsten Ecke des Gartens geschehen. Hier reicht es bereits, dass das Wildkraut auf halbschattigen Boden steht. Dies kann beispielsweise unter einem Baum der Fall sein. Außerdem sollte auch der Untergrund den idealen Bedingungen angepasst sein. Dementsprechend nutzen Sie für einen höheren Nährstoffgehalt am besten Dünger. Unter Umständen rentiert es sich ebenso, etwas Laub in den Boden zu mischen.

Mit diesen Bedingungen und dem richtigen Klima steht der Vermehrung von Bärlauch aber im Grunde nichts mehr entgegen. So kann Bärlauch nicht in zu warmen Regionen gepflanzt werden, da es sich bei ihm um einen sogenannten Kaltkeimer handelt. Er benötigt somit ebenso Frost, um zuverlässig zu keimen.

wilder bärlauch
brux/shutterstock.com

Bärlauch im Topf pflanzen?

Sie haben keinen Garten zur Verfügung, aber möchten sich gerne an die Vermehrung von Bärlauch wagen? Auch im Topf beziehungsweise am Balkon können Sie den Bärlauch problemlos vermehren. Achten Sie jedoch auch hier auf die benötigten Bedingungen für eine zuverlässige Vermehrung. So stellen Sie die Pflanze am besten auch halbschattig auf. Ideal ist hier der Bereich unter einer größeren Pflanze. Außerdem ist zu beachten, dass die Bärlauchzwiebel bis zu 15 Zentimeter tief in der Erde steckt. Dies sollte bei der Höhe des Topfs bereits beachtet werden. Gleichzeitig rentiert sich auch hier ein wenig Dünger.

Wie lässt sich Bärlauch vermehren?

Möchten Sie Bärlauch in Ihrem Garten oder am Balkon vermehren, haben Sie gleich mehrere Möglichkeiten. So ist es möglich, ein paar Bärlauchpflanzen einfach aus dem Boden zu heben. Beachten Sie jedoch die Tiefe der Zwiebel, welche Sie in diesem Fall erreichen müssen. Hier reicht das einfache Herausziehen nicht aus, sondern Sie sollten lieber zu professionellem Werkzeug zum Entgraben greifen. Außerdem ist es wichtig, dass Sie nicht zu viel vom wilden Knoblauch entfernen. So kann der Bestand nämlich nicht erhalten werden. Womöglich haben Sie jedoch Bekannte mit Bärlauch im Garten, welche Ihnen eine Pflanze schenken.

Alternativ ist es auch möglich, diese einfach beim Fachhändler zu kaufen. Neben der Vermehrung mittels Zwiebel ist es aber auch möglich, den Bärlauch einfach auszusäen. Hierfür kaufen Sie die Samen online oder beim Gartenhändler. Beachten Sie jedoch auch, dass die Vermehrung mittels Aussaat weitaus mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die ersten Blätter sollten Sie daher erst in ein paar Jahren beziehungsweise nach der ersten Blüte ernten.

Bärlauch durch Teilung vermehren

Besonders einfach ist die Vermehrung von Bärlauch durch Teilung. Man spricht hier auch vom „Planting in the Green“. Hier wird die ausgetriebene Pflanze geteilt und einfach in das Beet eingesetzt. Die ideale Zeit hierfür ist zwischen April und Juni, da dies die Zeit kurz nach der Blüte darstellt. Stehen Sie nun vor dem dichten Teppich an Bärlauch, müssen Sie also die Pflanze aus dem Boden heben. Das ist bei vielen Pflanzen gar nicht so einfach. Das Ziel ist es, die komplette Pflanze inklusive Zwiebel herauszuheben und dabei die Blätter und andere Teile möglichst nicht zu beschädigen.

Allium ursinum
Anzhela Shvab/shutterstock.com

Dafür nehmen Sie entweder spezielles Werkzeug oder einen Spaten her. Mit diesem stechen Sie in den Boden und heben die Zwiebeln heraus. Wenn hier einige Exemplare beschädigt werden, ist dies grundsätzlich kein Problem. Auch diese können noch austreiben. Die Pflanze kann nun ganz einfach am gewünschten Ort wieder eingepflanzt werden. Die gute Nachricht ist, dass Sie im weiteren Verlauf nichts mehr tun müssen. Denn Bärlauch vermehrt sich eigenständig und es kann in den nächsten Jahren ein beträchtlicher Bestand in Ihrem Garten entstehen.

Vermehrung durch Aussaat

Natürlich können Sie Bärlauch auch einfach aussäen. Dabei ist es jedoch wichtig, dass Sie einiges an Geduld mitnehmen. Es kann somit zwei bis drei Jahre bis zur ersten Ernte dauern. Dafür können Sie im Anschluss von der Selbstvermehrung des Bärlauchs profitieren. Am besten säen Sie die Samen außerdem sofort nach der Ernte aus. So wird die Keimfähigkeit noch ideal ausgenutzt. Da es sich jedoch um Kaltkeimer handelt, muss im Winter Frost herrschen. Hier keimt der Bärlauch ideal. Alternativ ist es ebenso möglich, den Samen im Kühlschrank zu lagern. Hier ist es wichtig, dass die Temperatur maximal vier Grad hoch ist und der Samen gut einen Monat im Kühlschrank verharrt.

Tipp: Ziehen Sie den Bärlauch in einem Topf, achten Sie auf die gleichmäßige Feuchtigkeit. Außerdem sollten Sie auch in Garten Vorsicht wahren. Pflanzen Sie den Bärlauch daher auf keinen Fall in der Nähe von Maiglöckchen, um eine Verwechslung zu vermeiden.

Im Garten ernten: Das sollten Sie beachten

Haben Sie Bärlauch im Garten gepflanzt, können Sie sich in den nächsten Jahren auf einen schönen Ertrag freuen. Warten Sie jedoch die erste Blüte ab, damit die Vermehrung von der Pflanze selbst durchgeführt wird. Im Anschluss ernten Sie immer nur rund ein Drittel, um den Bestand stets aufrechtzuerhalten.

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