23. November 2024

Schönheits-OP im Ausland: Vor- und Nachteile

Viele Menschen sind mit ihrem optischen Erscheinungsbild nicht zufrieden. Diese Unzufriedenheit kann sogar so weit gehen, dass die Lebensqualität der Betroffenen extrem eingeschränkt wird.

Jedoch können sich längst nicht alle, die sich gerne im Rahmen einer Schönheitsoperation von ihren vermeintlichen optischen Makeln befreien möchten, den Eingriff aus finanzieller Perspektive leisten. Eine Alternative stellt es in diesen Fällen dar, den ästhetischen Eingriff im Ausland durchführen zu lassen. Welche möglichen Nachteile, aber vor allem Vorteile sich ergeben, wenn beispielsweise eine Schönheitsoperation in der Türkei durchgeführt wird, erklärt der folgende Beitrag.

Die finanziellen Aspekte eines ästhetischen Eingriffs im Ausland

Die Beliebtheit von Schönheitsoperationen im Ausland ist insbesondere innerhalb der letzten Jahre stark angestiegen. Der ausschlaggebendste Grund dafür ist finanzieller Natur. Abhängig von der jeweiligen Behandlungsmethode, der Ausgangslage, dem behandelnden Arzt und den individuellen Wünschen und Vorstellungen des Patienten, können mehrere Tausend Euro eingespart werden, wenn die Schönheitsoperation im Ausland durchgeführt wird. In Deutschland werden so beispielsweise für eine Korrektur der Nase rund 4.500 Euro fällig. Wird diese Operation jedoch in dem benachbarten Tschechien durchgeführt, müssen die Patienten lediglich circa 1.900 Euro für den Eingriff zahlen.

Im ästhetischen Bereich stellt einer der beliebtesten Eingriffe die Vergrößerung der Brust dar. Eine Brustvergrößerung zieht in der Bundesrepublik Kosten von ungefähr 5.000 Euro nach sich. In den Nachbarländern im Osten werden dagegen lediglich 2.500 Euro, also ungefähr die Hälfte des Betrags, fällig. Daher ist es kaum verwunderlich, dass viele Menschen, die mit ihrem Körper unzufrieden sind, die Entscheidung treffen, den gewünschten Eingriff im Ausland durchführen zu lassen.

Darüber hinaus können die Eingriffe in der Regel mit einem angenehmen Urlaubsaufenthalt verknüpft werden, zumindest, wenn kein langer Aufenthalt in der Klinik nötig ist und der Eingriff ambulant durchgeführt werden kann. Länder in Osteuropa, wie Tschechien, Ungarn, Polen oder auch die Türkei, erfreuen sich dabei einer besonders großen Beliebtheit. Die Ärzte genießen in diesen Ländern den Ruf, nicht nur zu günstigeren Preisen, sondern ebenfalls in kürzerer Zeit zu operieren.

Wissenswertes über eine Schönheitsoperation im Ausland

Oft wird Schönheitsoperationen im Ausland nachgesagt, dass die Qualität geringer als in Deutschland ist. Das stimmt so aber nicht, denn auch im Ausland gibt es viele erfahrene Ärzte, die ihre Arbeit mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser machen. Auch über Sprachbarrieren wird oftmals gesprochen, die zu nicht erwünschten Ergebnissen führen können. Grundsätzlich gilt, dass die meisten ausländischen Ärzte sehr gutes Englisch sprechen. Ob etwaige Sprachbarrieren bestehen, lässt sich aber auch in einem Vorabgespräch klären, welches unbedingt empfohlen wird. Dort wird der Arzt kennengelernt, die nächsten Schritte festgelegt und alles Nötige über die Operation besprochen.

In diesem Vorabgespräch sollte auch geklärt werden, ob eine mögliche Nachbehandlung in den Kosten inkludiert ist und was diese beinhaltet. Denn die OP dauert zwar an sich in der Regel nur wenige Stunden, dennoch können beispielsweise im Falle einer Brustvergrößerung im Abstand von einigen Wochen mehrere Nachuntersuchungen nötig sein. Grundsätzlich kann es bei jedem operativen Eingriff zu Komplikationen kommen. Besonders im Bereich der Schönheitsoperationen kommt es zum Beispiel häufig vor, dass das ästhetische Ergebnis nicht den Vorstellungen des Patienten entspricht. Falls so eine Nachkorrektur erforderlich ist, sollte im Vorabgespräch auch dieser Fall berücksichtigt werden.

Wie bereits erwähnt, ist das Vorabgespräch das A und O. Dort sollten alle möglichen Risiken besprochen und das weitere Vorgehen in kleinen Schritten geplant werden. So ist man nicht nur auf der sicheren Seite was die Nachuntersuchungen und möglichen Folgeeingriffe angeht, man lernt den behandelnden Arzt auch kennen und baut Vertrauen auf. Sollte er einem ausführlichen Vorabgespräch nicht zustimmen, ist es ratsam, sich einem neuen Arzt vorzustellen. An gute Auslandsärzte kommt man auch über deutsche Ärzte, die ihre Kollegen weiterempfehlen.

Ein Anruf beim Informationsdienst großer Schönheitskliniken gibt oft schon Aufschluss. Ansonsten sollte bei der Ärztewahl immer auf die Bewertungen geachtet werden. Nicht ratsam ist es dagegen bei sozialen Medien nach Ärzten Ausschau zu halten, denn die veröffentlichen Bilder könnten auch reine Photoshop-Manipulationen sein.

Schönheitsoperation im Ausland – Das ist zu beachten

Überwiegt im Zuge der Überlegungen die Wahl für den operative Eingriff im Ausland, ist es essentiell, im Vorfeld umfangreiche Informationen einzuholen und ausgedehnte Planungen vorzunehmen. Ideal ist es wie gesagt, vorher eine Beratung durch einen deutschen Facharzt des Vertrauens in Anspruch zu nehmen. Viel wert sind darüber hinaus auch Empfehlungen von Bekannten und Freunden, die eventuell mit einem bestimmten Arzt im Ausland bereits gute Erfahrungen machen konnten. Die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie hat darüber hinaus einige Regeln formuliert, welche Patienten bedenken sollten, die sich dafür entscheiden, eine Schönheitsoperation im Ausland durchführen zu lassen. So können bereits bei der Suche nach einem geeigneten Arzt Fehler vermieden werden.

Grundsätzlich sollte sich so niemand auf Fachveranstaltungen oder durch Vermittlungsagenturen an einen bestimmten Arzt vermitteln oder zu dem Eingriff überreden lassen. Wichtig ist, sich im Vorfeld umfangreich über die jeweiligen Qualifikationen des Arztes zu informieren. Dafür ist es hilfreich, sich Zertifikate, Zeugnisse und den Lebenslauf vorlegen zu lassen. Auf ein informationsreiches Vorgespräch darf in keinem Fall verzichtet werden – versucht der ausländische Arzt dabei, den Patienten zu dem Eingriff zu drängen oder zu überreden, sollte sich nach einem alternativen Chirurgen umgesehen werden. Auch sind Referenzkontakte in Deutschland zu erfragen, um im Notfall auf eine Absicherung zurückgreifen zu können.

Leider gibt es in der Branche durchaus schwarze Schafe. Um nicht an diese zu geraten, sollten im Rahmen der Recherche bereits Klinken aussortiert werden, welche mit Krediten locken oder deren Werbung sich durch übertriebene Erfolgsversprechen auszeichnet. Ebenfalls ist es nicht seriös, wenn im Vorfeld die Zahlung pauschaler Bearbeitungsgebühren gefordert wird. Im Vorfeld der Operation sollte der ausführende Arzt unbedingt persönlich kennengelernt werden. Auf ein persönliches Gespräch kann nicht verzichtet werden, damit der Chirurg die Ergebnisse und die Ausgangslage bestmöglich einschätzen und der Patient seine eigenen Vorstellungen und Wünsche detailliert formulieren kann.

Fazit

Ob eine Schönheits-OP im Ausland oder in Deutschland vorgenommen wird, unterliegt immer der eigenen Entscheidung. Zusammenfassend lässt sich jedoch sagen, dass die gängigen Vorurteile in Bezug auf Schönheitsoperationen im Ausland vor allem durch schwarze Schafe in Umlauf gebracht worden. Wenn sich vorab umfangreich informiert wird, ein grundsätzliches Vertrauen dem Arzt gegenüber besteht und dessen Zertifikate und Zeugnisse gut sind, spricht nichts gegen einen Eingriff im Ausland.

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