Cremige Soßen mit sämiger Konsistenz, deren Geschmack wortwörtlich auf der Zunge zergeht – die mag jeder! Dabei ist es egal, ob es sich um Nudelsoßen, eine Schokoladensoße für den Kuchen oder auch eine würzige Bratensoße handelt. Damit die gewünschte Konsistenz aber erst erreicht wird, benötigt es eine Methode zum Andicken der Soße. Ohne einem Bindemittel haben Sie es nämlich lediglich mit einer flüssigen Suppe zu tun. Blöd, wenn Sie eigentlich einen vollmundigen Kontrast erzielen wollten.
Soße andicken ohne Soßenbinder: Grundlegende Informationen
Wenn einmal der traditionelle Soßenbinder nicht mehr im Vorratsschrank steht, können Sie aber dennoch cremige und sämige Konsistenzen erreichen. Tatsächlich haben Sie nämlich mit hoher Wahrscheinlich stets einen potenziellen Soßenbinder zuhause. Alternativ können Sie Ihren selbstgemachten Soßenbinder sogar direkt auf Vorrat herstellen. So wissen Sie, was drinnen ist und haben darüber hinaus ein größeres Erfolgserlebnis. Und nicht nur für Soßen – auch Cremesuppen, deftige Gerichte oder Süßspeisen können Sie problemlos ohne gekauften Soßenbinder andicken. Wir zeigen Ihnen wie!
Das benötigen Sie für das Andicken
Was der industrielle Soßenbinder kann, können Ihre Vorräte auch! Denn auch der traditionelle Soßenbinder basiert auf Stärke, welche die Flüssigkeit somit im Handumdrehen andickt. Demnach lassen sich auch zahlreiche stärkehaltige Zutaten aus Ihrem Vorratsschrank zum Andicken von Soßen verwenden. Dadurch verzichten Sie auch direkt auf Emulgatoren, Zuckerkulör oder andere Zusatzstoffe, welche im industriellen Soßenbinder vorhanden sind.
Soße binden mit Speisestärke
Fertiger Soßenbinder aus dem Supermarktregal basiert zu einem Großteil auf Speisestärke. Hier ist meistens Maisstärke im Einsatz. Diese haben Sie wahrscheinlich schon im Vorratsschrank, weswegen sie sich ideal zum Andicken von Soßen eignet. Der Vorteil liegt darin, dass Sie den Geschmack aufgrund des Verfahrens auch etwas neutralisiert. In diesem Sinne eignet sich Speisestärke ideal für das Andicken von deftigen Soßen oder sehr geschmackvollen und gewürzten Gerichten.
- Geben Sie zwei bis drei Teelöffel Speisestärke in ein Glas.
- Fügen Sie dem Glas rund 50 Milliliter Wasser hinzu. Arbeiten Sie mit mehr Speisestärke, erhöhen Sie dementsprechend die Wassermenge. Das Wichtigste ist, dass sich die Stärke ohne Klumpen problemlos einrühren lässt.
- Rühren Sie das Gemisch mit einer Gabel zu einem glatten Brei.
- Rühren Sie nun den Brei mit einem Schneebesen in die Soße ein. Kochen Sie diese auf und warten Sie rund drei Minuten bis diese gebunden ist.
Achten Sie darauf, dass die Temperatur nicht zu hoch ist, um ein Anbrennen am Topfboden zu vermeiden und vergessen Sie nicht auf das Rühren, um der Klumpenbildung vorzubeugen. Am besten lässt sich die Soße binden, wenn sie nicht mehr ganz heiß ist und der Brei in diesem Zustand erst eingerührt wird. Ist Ihnen die Konsistenz im Anschluss noch zu dünnflüssig, wiederholen Sie einfach den Prozess.
Der Klassiker: Mehlschwitze zum Andicken von Soßen und Co.
Für die klassische Methode zur Soßenbindung – noch aus einer Zeit vor Soßenbindern im Supermarkt – wird Mehlschwitze, auch Roux genannt, verwendet. Dafür verarbeiten Sie Mehl und Butter in einem Verhältnis von 1:1.
- Geben Sie zwei Esslöffel Butter in einen Topf und lassen Sie diese schmelzen.
- Fängt die Butter an zu schäumen, fügen Sie rund 30 bis 40 Gramm Mehl hinzu.
- Rühren Sie das Mehl zügig ein, sodass ein Brei entsteht. So lassen Sie das Mehl für eine kurze Zeit anschwitzen.
- Nun können Sie die zu bindende Flüssigkeit in die Mehlschwitze gießen. Achten Sie darauf, dass die Flüssigkeit nicht mehr heiß ist und rühren Sie die Mehlschwitze mit einem Schneebesen ein. Auch beim Aufkochen und Eindicken sollte nicht auf das Rühren verzichtet werden.
Diese Methode wird nicht nur beim Herstellen von Bratensoße, sondern ebenso von Béchamelsoße, süßen Dessertsoßen oder gebundenen Suppen verwendet. Als vegane Alternative können Sie auch Margarine oder andere Speiseöle verwenden.
Immer parat: Mehlschwitze auf Vorrat herstellen
Sie können auch eine größere Menge Mehlschwitze herstellen und diese in einer Vorratsbox für den Kühlschrank aufbewahren. So lässt sich der DIY-Soßenbinder wochenlang verwenden und kann auch direkt in die kochende Flüssigkeit eingerührt werden.
Soße andicken ohne Soßenbinder: So gelingt es mit Reis
Der Braten ist fertig und der aromatische Bratensaft wartet nur darauf, zu einer Soße verarbeitet zu werden. Und das kann er mit Reis im Handumdrehen! Alles, was Sie benötigen, sind entweder normaler Reis oder Reismehl. Ideal eignet sich hier Milchreis – Sie können die Soße aber auch mit anderen Reissorten binden. Haben Sie bereits Reismehl zuhause, können Sie direkt mit dem Andicken beginnen. Steht jedoch nur Reis im Vorratsschrank, nehmen Sie diesen her und verarbeiten Sie ihn in einem Standmixer oder einem Zerkleinerer zu Reismehl. Nehmen Sie einfach die Soße und rühren Sie ungefähr zwei bis drei Teelöffel des (selbstgemachten) Reismehls in die Flüssigkeit. Lassen Sie die Soße aufkochen und warten Sie rund fünf Minuten bis die Flüssigkeit gebunden ist.