Unter einer Beule am Hinterkopf wird eine Gewebsschwellung verstanden. Sie lässt sich ertasten und ist mitunter auch äußerlich zu sehen. Meistens ist eine Beule am Kopf nicht weiter bedenklich, sodass keine besondere Behandlung stattfinden muss. In manchen Fällen ist aber ein Besuch beim Arzt unbedingt notwendig. Die Ursachen für das Entstehen einer Beule sind vielfältig.
Beule am Hinterkopf: Grundlegende Informationen
Als Beule wird eine Vertiefung oder Vorwölbung bezeichnet, die häufig im vorderen oder hinteren Abschnitt des Kopfes vorkommt. Bei den meisten Menschen ist die Beule harmloser Natur, mitunter sind aber auch gefährliche Verläufe im Bereich des Möglichen. Hervorgerufen werden sie durch Verletzungen oder bestimmte Erkrankungen. Zumeist lagert sich bei der Entstehung der Hinterkopfbeule Flüssigkeit ins Gewebe ein. Weil der Schädelknochen nur leicht gepolstert ist, kommt es rasch zum Einlagern von Flüssigkeit sowie zum Entstehen einer Beule.
Ob es sich lediglich um eine leichte Verletzung handelt oder eine behandlungsbedürftige, ernste Verletzung besteht, lässt sich an den Symptomen erkennen. In der Regel stellt die Beule am Hinterkopf aber kein medizinisches Problem dar und heilt nach kurzer Zeit von allein wieder.
Mögliche Ursachen
Die Ursachen für eine Beule am Hinterkopf sind unterschiedlich. In den meisten Fällen kommt es durch Kopfverletzungen zum Anschwellen der betroffenen Stelle, die meist Stößen ausgesetzt ist. Das kann leicht im Alltag oder im Rahmen von sportlichen Aktivitäten geschehen, wenn zum Beispiel ein Sturz auf den Kopf erfolgt. Außerdem passiert es oft, dass sich der Betroffene den Kopf an einem Gegenstand anschlägt. Bei manchen Menschen sind aber auch Lipome für die Beule verantwortlich. Dabei handelt es sich um gutartige Fettgewebsgeschwulste. Weitere denkbare Ursachen sind:
- eine eitrige Entzündung des Haarfollikels
- Knochenerkrankungen
- Erkrankungen der Speicheldrüsen
- Hauterkrankungen
Beulen am Hinterkopf durch Stürze
In den meisten Fällen bildet sich eine Beule durch einen Sturz auf den Hinterkopf. Durch die Einwirkung von Gewalt kommt es zu einer Verletzung des Gewebes. Das Gewebe presst sich durch die stumpfe Verletzung zusammen, denn der Knochen gibt nicht nach. Im weiteren Verlauf fließt Gewebewasser in die betroffenen Schichten ein, was zu einer Schwellung in Form einer schmerzhaften Beule führt, die sich auch ertasten lässt. Normalerweise geht die Beule am Hinterkopf nach ein paar Tagen von selbst wieder zurück. Wie lange dieser Vorgang dauert, hängt von ihrem Umfang ab.
Beule durch ein Lipom
Von einem Lipom ist in der Medizin die Rede, wenn sich Fettgewebe gutartig unterhalb der Haut vermehrt. Prinzipiell ist das Auftreten eines Lipoms an sämtlichen Stellen des Körpers möglich. Am Kopf kann es besonders gut ertastet werden. Beschwerden zeigen sich durch ein Lipom im Normalfall nicht, auch Druckschmerzen wie bei einer Verletzungsbeule sind nicht zu befürchten. Gegenüber den Knochen lässt sich das Lipom gut verschieben. Es fühlt sich weich oder ähnlich wie Gummi an. Weil das Lipom keinerlei gesundheitliches Risiko darstellt, gilt es als harmlos. Mitunter kann es aber ästhetisch störend sein, sodass es entfernt wird.
Ein Abszess als Ursache
Im Nackenbereich bilden sich am Haaransatz hin und wieder Abszesse, die sich durch eine Beule bemerkbar machen. Die Ärzte sprechen von einem Abszess, wenn sich eine abgekapselte, eitrige Entzündung bildet, für die zumeist Hautbakterien verantwortlich sind. Die Keime dringen zu den Haarwurzeln vor, was zu einer Entzündungsreaktion führt. Dieser Vorgang hat die Zerstörung des angrenzenden Gewebes zur Folge, sodass sich um den Eiterherd herum eine Kapsel bildet. Besonders betroffen von einem Abszess am Hinterkopf sind Personen, bei denen das Immunsystem durch Krankheiten wie Diabetes mellitus geschwächt ist oder bei denen mangelhafte hygienische Verhältnisse herrschen.
Verstopfungen der Talgdrüsen
Am Hinterkopf sind zahlreiche Talgdrüsen vorhanden. Kommt es zu einer Entzündung dieser Drüsen, führt diese zum Entstehen einer Beule. Der Talg, den die Drüsen herstellen, gilt als ideale Brutstätte für Bakterien. Zu einem Übermaß an Talg kommt es u. a. durch Akne. Dabei verstopfen sich die Talgdrüsen, was wiederum eine Entzündung verursacht. Nach dem Umfang der Entzündung richtet sich, ob die betroffenen Personen nur unter Pickeln oder sogar größeren Beulen leiden. Zeigen sich Letztere regelmäßig, wird ein Besuch beim Hautarzt empfohlen.
Bösartige Tumore
Sehr selten kann auch ein bösartiger Tumor für das Entstehen einer Beule am Kopf verantwortlich sein. Zu diesen Krebsformen gehört vor allem der Lymphdrüsenkrebs, der auch als Lymphom bekannt ist. Die Beule ist dann aber nur eines von mehreren unspezifischen Symptomen wie erheblicher Gewichtsabnahme, nächtlichen Schweißausbrüchen oder länger anhaltendem Fieber.
Welche Symptome begleiten eine Beule am Hinterkopf?
Das häufigste Symptom einer Beule am Hinterkopf sind neben der Schwellung die Kopfschmerzen, die durch eine Reizung der sensiblen Knochenhaut entstehen. Nach einem heftigen Sturz auf den Hinterkopf ist zudem eine leichte Gehirnerschütterung möglich, die sich ebenfalls durch Kopfschmerzen bemerkbar macht. Weitere denkbare Begleitsymptome sind:
- Sehstörungen
- ausgeprägte Übelkeit
- Erbrechen
- Bewusstseinsstörungen
Treten die Beschwerden auf, muss ein Arzt zu Rate gezogen werden. Laufen Blut oder klares Hirnwasser aus der Nase, ist ebenfalls umgehend ein Mediziner zu verständigen, weil Verdacht auf einen Schädelbasisbruch besteht. Ein weiteres häufiges Symptom bei Beulen am Hinterkopf sind Schwindelgefühle. Dabei wird das Gehirn für kurze Zeit in Mitleidenschaft gezogen, was auf den Aufprall bei einem Sturz oder Zusammenstoß zurückzuführen ist. Meist geht der Schwindel aber schon nach wenigen Minuten wieder zurück. Ist dies nicht der Fall, sollte medizinischer Rat gesucht werden.
Mögliche Komplikationen
Mögliche Komplikationen durch eine Beule am Hinterkopf können durch eine Gehirnerschütterung auftreten. In diesem Fall ist unbedingte Schonung angebracht, um dauerhafte Beeinträchtigungen zu vermeiden. Als bedenklich gelten zudem Hirnblutungen. Ein Anzeichen für eine schwere Kopfverletzung sind Blutungen aus dem Ohr. Sie deuten auf eine eventuelle Hirnblutung hin. Der Patient muss dann dauerhaft medizinisch überwacht werden.
Wann muss ein Arzt aufgesucht werden?
Bestehen keine Begleitsymptome wie Schwindelgefühle oder Kopfschmerzen, ist eine ärztliche Untersuchung nicht erforderlich. Dass sich Schmerzen beim Drücken auf die Hinterkopfbeule zeigen, ist nicht ungewöhnlich. Bildet sich die Schwellung zurück, verschwinden auch die Schmerzen wieder. Halten die Schmerzen jedoch über einen längeren Zeitraum an oder gewinnen sogar an Intensität, ist eine medizinische Kontrolle unbedingt notwendig. Gleiches gilt, wenn weitere Beschwerden auftreten. Eine ärztliche Untersuchung sollte ebenfalls stattfinden, wenn die Beule ohne eine äußere Verletzung entstanden ist. So kann der Arzt feststellen, ob sie durch eine Erkrankung verursacht wurde.
Grundsätzlich immer kontrolliert werden sollte eine Beule am Hinterkopf bei Babys und Kleinkindern. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Beule durch einen Sturz entsteht. Da kleinere Kinder sich häufig den Kopf stoßen, ist bei kleineren Blessuren jedoch keine ärztliche Kontrolle notwendig. Anders sieht es aus, wenn ein erheblicher Verletzungsvorgang stattfindet und das Kind unter Erbrechen, Teilnahmslosigkeit oder Bewusstseinsstörungen leidet.
Diagnostik: Wie wird untersucht?
Im Rahmen der ärztlichen Untersuchung erkundigt sich der Arzt zunächst danach, wie lange die Beule besteht, ob der Patient Schmerzen hat und ob die Kopfverletzung durch einen Unfall verursacht wurde. Von Interesse sind zudem mögliche Vorerkrankungen und welche Arzneimittel der Patient zu sich nimmt. Nächster Untersuchungsschritt ist das Untersuchen der Beule. Der Arzt tastet die Beule am Hinterkopf behutsam ab und entscheidet anschließend über weitere Maßnahmen. Vom jeweiligen Befund hängt es ab, ob eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt wird. In den meisten Fällen reichen die Anamnese sowie die körperliche Untersuchung jedoch aus.
Auf welche Weise lässt sich eine Beule am Hinterkopf behandeln?
Die Art der Therapie hängt von der auslösenden Ursache ab. Die meisten Beulen am Hinterkopf sind das Resultat einer Verletzung. Wird die Beule gekühlt und der Körper geschont, bildet sie sich in der Regel von selbst wieder zurück. Als lindernd gelten zum Beispiel kalte Umschläge. Abgeraten wird jedoch von flachem Liegen, weil es sonst länger dauert, bis die Schwellung zurückgeht. Bestehen stärkere Schmerzen, lassen sich entzündungshemmende Arzneimittel verabreichen. Ist ein Lipom für die Beule am Hinterkopf ursächlich, gilt dieses als harmlos, sodass es nicht unbedingt behandelt werden muss.
Liegt dagegen ein schmerzhafter Abszess vor, findet eine Therapie statt. Dabei wird ein kleiner Schnitt oder Einstich vorgenommen. Durch dieses Vorgehen lässt sich der Eiter ableiten. Besteht eine Gehirnerschütterung, kann ein zeitweiser Aufenthalt im Krankenhaus sinnvoll sein. Im Falle einer Hirnblutung ist es mitunter notwendig, einen operativen Eingriff vorzunehmen.
Dauer der Heilung
Wie lange es dauert, bis eine Beule am Hinterkopf abgeheilt ist, hängt von ihrem Ausmaß ab. So kann die Heilungsdauer von einigen Tagen bis mehreren Wochen schwanken. Die Beule bildet sich im Verlauf der Abheilung immer weiter zurück, bis sie komplett verschwunden ist. Wird die Beule durch eine Lymphknotenschwellung hervorgerufen, dauert es mitunter bis zu vier Wochen bis zu ihrem Verschwinden. Beulen, die durch das Fettgewebe entstehen, werden in den meisten Fällen nicht zurückgebildet.
Ist eine Vorbeugung möglich?
Um Beulen am Hinterkopf vorzubeugen, müssen Stürze und Unfälle vermieden werden, was nicht immer einfach ist. Bei sportlichen Aktivitäten kann allerdings ein Helm den Hinterkopf vor Stößen schützen.