26. Dezember 2024

Wolfsblume (Arnica montana L.): Anwendung und Wirkung

Es gibt unter den Heilpflanzen zwei verschiedene Arten der Arnika, die auch als Wolfsblume bezeichnet werden. Das sind einmal die echte Arnika mit dem botanischen Namen Arnica montana L. sowie die Amerikanische Wiesenarnika. Die Amerikanische Wiesenarnika hat den botanischen Namen Arnica chamissonis, ssp. foliosa. Sie wird in der Naturheilkunde heute häufiger verwendet als Arnica montana L., weil die Echte Arnika unter Naturschutz steht und nur noch sehr selten zu bekommen ist. Bei der Amerikanischen Wiesenarnika, die im Prinzip die gleichen Inhaltsstoffe hat, ist das anders.

Die Wolfsblume (oder Arnika) ist als Heilpflanze schon sehr lange bekannt

Die Echte Arnika bekam 1986 den Titel Blume des Jahres und 2001 den Titel Arzneipflanze des Jahres zugesprochen. In der Antike kannte man die Wolfsblume oder Arnika als Heilpflanze noch nicht. Hildegard von Bingen bezeichnet eine Pflanze namens Wolfsgelegena als Heilpflanze und es wird vermutet, dass es sich dabei und die Wolfsblume oder Arnika handeln wird. Sicher ist, dass die Arnika seit dem 18. Jahrhundert als Heilpflanze genutzt worden ist. Auch der Pfarrer Sebastian Kneipp vertrat die Ansicht, dass eine Flasche mit Arnikatinktur in jede Hausapotheke gehören würde.

Die Anwendung in der Heilkunde

Früher wurde Arnika teils auch als Tee verwendet, heute nicht mehr, sondern nur noch äußerlich. Früher behandelte man mit Arnika vieles, unter anderem Gicht, Rheuma, Venenentzündungen, Krampfadern, Blutergüsse und auch ganz allgemein Verletzungen aller Art. Auch als Anapeltika zur Erregung des Nervensystems wurde Arnika genutzt, beispielsweise bei Lungenkrankheiten, Atemstillstand oder Atemdepressionen und dergleichen. Ebenso nutzte man früher Arnika als Stimulanz zur Anregung für die Psyche, also als Aufputschmittel. Für viele der früheren Anwendungen wird die Wolfsblume heute aber nicht mehr genutzt. Heute wird Arnika bei rheumatischen Muskel- und Gelenkbeschwerden verwendet, aber auch bei Verletzungen. Die Anwendung findet heute nur noch äußerlich statt.

Was bei der Verwendung der Wolfsblume als Heilpflanze unbedingt zu beachten ist

Eine falsche Verwendung dieser Heilpflanze kann auch schaden, denn zu viel von dieser Pflanze kann giftig sein. Es ist deshalb wichtig, die Arnika als Heilpflanze strikt nach Anweisung zu nutzen, denn nur dann ist sie auch hilfreich für die Heilung der oben genannten Beschwerden.

Wissenswertes über die Echte Arnika (Arnica montana L.)

Die Echte Arnika ist von Südskandinavien bis ins Baltikum zu finden. Sie wächst auch in den Alpen, den Pyrenäen und auf dem Balkan. Diese Art ist deshalb heute noch schwierig für die Heilkunde zu bekommen, weil sie in vielen Gegenden vom Aussterben bedroht ist. Das ist in Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Luxemburg und Belgien der Fall. Als nur stark gefährdet gilt die Echte Arnika in den Niederlanden und Weißrussland. In den Ländern Kaliningrad (Russland), Estland, Lettland, Litauen und Rumänien wird die Echte Arnika als gefährdet bezeichnet. In Deutschland steht diese Pflanze auf der Roten Liste der gefährdeten Arten auf der Stufe 3.

Arnica montana
Bjoern Wylezich/shutterstock.com

In Norwegen und Dänemark wird die Echte Arnika als potenziell gefährdet eingestuft. Lediglich in Österreich gilt die Echte Arnika noch nicht als gefährdet, aber auch hier hat ihr Bestand bereits gegenüber den Vorjahren abgenommen.

Die Amerikanische Wiesenarnika (Arnica chamissonis, ssp. foliosa) als Alternative

Heute wird aufgrund des Mangels an der Echten Arnika, die eben vielerorts vom Aussterben bedroht ist, als Alternative die Amerikanische Wiesenarnika genutzt. Diese Pflanze unterscheidet sich optisch geringfügig von der Echten Arnika, aber die Inhaltsstoffe sind weitgehend identisch. Die Wirkungsweise ist deshalb auch identisch. Die Amerikanische Wiesenarnika ist von Alaska bis Kalifornien und auch östlich davon bis nach Wyoming, ebenso in Colorado und in New Mexico zu finden.

Die Ansprüche der Wolfsblume an den Standort

Es ist auch ein Unterschied, welchen Standort die Echte Arnika oder aber die Amerikanische Wiesenarnika bevorzugen. Die Echte Wolfsblume oder eben Arnica montana L. bevorzugt saure, aber magere Lehmböden, die ruhig auch trocken sein dürfen. Sie mag keine nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden. Aus diesem Grund ist die Echte Arnika meistens in ausgetrockneten Mooren, in Heidelandschaften, in lichten Nadelwäldern und auf ungedüngten Wiesen zu finden. Ganz anders ist das bei der Amerikanischen Wiesenarnika. Diese Art wird in ihren Heimatländern meistens auf sauren Moorwiesen gefunden, wo sie sich am wohlsten fühlt.

Die wichtigsten Inhaltsstoffe beider Arnika-Arten

Die Echte Arnika und die Amerikanische Wiesenarnika unterscheiden sich nicht sehr voneinander, wenn es um die wichtigsten Inhaltsstoffe geht. Das ist nicht gravierender als die Differenzen, die auch je nach Herkunftsland und Standort vorkommen können. Sehr wichtige Hauptinhaltsstoffe sind bei beiden Arten Sesquiterpenlactone, und zwar sowohl Helenalin- und Dihydrohelenalin-Ester. Zusätzlich sind noch weitere Inhaltsstoffe wirksam. Dazu gehören Flavone, Flavonole, ätherische Öle, Triterpene, Polysaccharide, Phenolcarbonsäuren, Terpenoide, Flavonoide und Triterpendiole. Abschließend ist noch darauf hinzuweisen, dass es Personen gibt, die allergisch auf einige der Inhaltsstoffe der Wolfsblume reagieren können.

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