22. November 2024

Fettige und trockene Schuppen: Ursachen und Behandlung

Schuppen sind eigentlich ganz normal. Die Haut erneuert sich in einem Zyklus von vier Wochen. In diesem Zeitraum stößt die Haut alte Hautschuppen ab. Bei einer gesunden Kopfhaut sind die Partikel winzig und so klein, dass sie optisch überhaupt nicht wahrgenommen werden.

Schuppen werden erst als unangenehm empfunden, wenn sie sichtbar sind. Dies geschieht, wenn die Kopfhaut beginnt, vermehrt Zellen zu bilden. Das schnelle Wachstum sorgt dafür, dass die Hautpartikel verklumpen. Die Ansammlungen sind als Schuppen sichtbar. Je nach Konsistenz haften sie im Haar oder rieseln als weiße Flocken auf die Kleidung. Beides wird von Betroffenen als peinlich empfunden und es ist nicht immer ein rein ästhetisches Problem. Die gute Nachricht ist, dass ein Problem mit Kopfschuppen immer behandelt werden kann.

Schuppen sind keine Seltenheit

Statistisch gesehen haben bereits jede dritte Frau und jeder zweite Mann schon einmal mit Schuppen zu tun gehabt. Kopfschuppen sind keine Seltenheit. Die Zahlen sind Schätzungen, da bei leichten Beschwerden viele Betroffene zu einem speziellen Shampoo gegen Schuppen greifen und mit dem Ergebnis häufig zufrieden sind. Die größte Gruppe der Menschen, die unter Schuppen leiden, ist zwischen zwanzig und vierzig Jahre alt. Mit dem Alter treten Kopfschuppen seltener auf. Jüngere Menschen leiden häufiger. Fachärzte unterscheiden zwischen fettigen und trockenen Schuppen, die optisch und in den Ursachen voneinander abweichen.

Trockene Schuppen

Die Hautpartikel sind klein und weiß. Aufgrund ihrer trockenen Konsistenz haften die Schuppen nicht an der Kopfhaut und an den Haaren. Sie rieseln leicht vom Kopf und sind auf der Kleidung im Schulterbereich sichtbar. Begleitet werden trockene Schuppen häufig von einer trockenen Kopfhaut. Die Haut kann zu Rötungen neigen und Juckreiz kann auftreten.

Fettige Schuppen

Diese Kategorie der Schuppen ist größer als trockene Schuppen. Sie sind eher gelblich und fühlen sich ölig an. Die Hautpartikel bleiben am Kopf haften und treten häufig in Verbindung mit einer fettigen Kopfhaut auf. Auch hier können Juckreiz und Rötungen auftreten.

Ursachen für Schuppen

Viele Menschen bringen Kopfschuppen mit mangelnder Hygiene in Verbindung. Diese Fehlinformation ist ein Grund dafür, warum Schuppen bei Menschen Scham auslösen. Im Falle von trockenen Schuppen kann sogar zu viel Pflege und zu häufiges Waschen auslösend sein. Eine gesunde Kopfhaut folgt ihrem natürlichen Hauterneuerungsprozess. Schuppen sind ein Zeichen dafür, dass die Haut aus der Balance geworfen wurde oder eine Erkrankung vorliegt.

Allergien, Entzündungen der Kopfhaut, tägliches Styling bei hohen Temperaturen oder trockene Heizungsluft strapazieren die Kopfhaut. Hormone, ein Pilz oder Hautkrankheiten wie Neurodermitis können ebenfalls Schuppen hervorrufen. Die Kopfhaut reagiert, indem sie ihren Hauterneuerungsprozess beschleunigt. Die Haut bildet viel mehr Zellen, die schneller wachsen, als alte Hautzellen abgestoßen werden. Im Extremfall verkürzt die Kopfhaut ihren Erneuerungszyklus von vier Wochen auf sieben Tage.

Schuppen behandeln

Viele Betroffene reagieren mit häufigerem Haarewaschen, sobald sie Schuppen bemerken. Dies kann die Schuppenbildung verstärken. Auch wenn Schuppen häufig als kosmetisches Problem abgetan werden, ist es sinnvoll, einen Termin in einer dermatologischen Praxis zu machen. Die Diagnose beginnt mit einer Anamnese. Patienten können sich auf das einführende Gespräch vorbereiten, indem sie ein Tagebuch führen.

Nützliche Informationen betreffen die Pflegeroutine, wann und wie häufig die Beschwerden auftreten und wo genau die Schuppenbildung stattfindet. Vorerkrankungen, Allergien, Stress oder Symptome, die auf den ersten Blick keinen Bezug zur Schuppenbildung haben, helfen ebenfalls bei der Diagnose. Auf der Basis der persönlichen Eindrücke leitet ein Dermatologe weitergehende Untersuchungen ein. Die betroffenen Hautpartien werden untersucht, gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnommen, eine Blutuntersuchung veranlasst und eventuell ein Allergietest durchgeführt. Je nach Befund entscheidet der Hautarzt sich für eine Therapie oder stellt eine Überweisung an einen Allergologen aus.

Therapieformen

Je nach Zustand der Kopfhaut und der Ursache werden Schuppen zunächst lokal behandelt. Das oberste Ziel der Behandlung ist es, die Kopfhaut wieder in einen ausbalancierten Zustand zu bringen. Eventuell müssen Entzündungen, Pilze oder Hauterkrankungen behandelt werden. Spezielle Tinkturen zum Auftragen auf die Kopfhaut und Medikamente zeigen sich je nach Befund als wirksam.

Therapien unterstützen und vorbeugen

Patienten können viel dazu beitragen, dass die Therapie schnell anschlägt. Dermatologen empfehlen immer milde Reinigungsprodukte zu verwenden. Die Haare sollten nicht täglich gewaschen werden, da die Kopfhaut bei jeder Wäsche austrocknet. Die Wassertemperatur lieber etwas zu niedrig einstellen und Seifenreste gründlich mit viel klarem Wasser ausspülen.

Haare und Kopfhaut nach dem Waschen nicht trocken rubbeln. Lieber ein Handtuch um den Kopf wickeln, dass das überschüssige Wasser aufsaugt. Heiße Luft aus dem Föhn ist ebenfalls eine Belastung für die Kopfhaut. Kühle Temperaturen sind besser für die Haut und in Verbindung mit weichen Bürsten und hochwertigen Kämmen wird die Kopfhaut nicht strapaziert.

Die Haut stärken

Eine bewusste Lebensweise und eine gesunde Ernährung stärken die Haut von innen. Die Vitamine A, E und Biotin sind wichtig für gesundes Haar und eine gesunde Kopfhaut. Viele Menschen reagieren auf Stress mit körperlichen Symptomen. Bei einem möglichen Zusammenhang zwischen Schuppen und Stress ist es wichtig, Mechanismen für ein inneres Gleichgewicht zu entwickeln.

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